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Rassegeflügel leidet unter Vogelgrippezeit

Der „Geflügelzüchterverein Kamenz und Umgebung e.V“ hat eine weit über hundert Jahre währende Tradition. Im Jahre 1879 gegründet, überdauerte er zwei Weltkriege mit all ihren Auswirkungen. „Diese Tradition...

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Von Lothar Schöppe

Der „Geflügelzüchterverein Kamenz und Umgebung e.V“ hat eine weit über hundert Jahre währende Tradition. Im Jahre 1879 gegründet, überdauerte er zwei Weltkriege mit all ihren Auswirkungen.

„Diese Tradition weiterzuführen, sei ganz im Sinne der Stadt Kamenz“, sagte Bürgermeister Roland Dantz, der am Sonnabend der 13. Rassegeflügelausstellung im Gasthof „Moritzbad“ in Lückersdorf einen Besuch abstattete. Dabei hatten sich Ausstellungsleiter Horst Tischer und Vorstandsmitglied Karl-Heinz Meißner als fachkundige Berater erwiesen und dem Bürgermeister Merkmale und Haltung bestimmter Rassen erläutert.

Lautstarke Höckergänse

Auch in diesem Jahr beteiligten sich wieder 56 Aussteller aus dem Kreis Kamenz von Bulleritz bis Weißig an der Schau, in der etwa 300 Hühner, Tauben, Enten und Gänse zu sehen waren. Die Höckergänse befanden sich zwar in der Minderheit, machten jedoch mit trompetenartiger Lautstärke auf sich aufmerksam. Wie Horst Tischer und Karl-Heinz Meißner übereinstimmend berichteten, wirken sich die noch immer in Kraft befindlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Vogelgrippe nachteilig auf das Ausstellungsgeschehen aus. So dürften nach wie vor keine Zuchttiere verkauft werden. Das verärgere Besucher.

300 Gewinne bei Tombola

Die Bestimmungen gelten auch für die Tiere aus der Tombola, in der Helga Röhrbein, seit 1970 Vereinsmitglied, zusammen mit anderen Vereinsangehörigen den Losverkauf übernommen hatte. Ihr und ihrem Mann Klaus ist es vorwiegend zu danken, dass etwa 300 Gewinne von Sponsoren zur Verfügung gestellt wurden. Auch in diesem Jahr war der Hauptgewinn wieder eine Weihnachtsgans. Doch der Gewinner musste sich mit einem Geldbetrag begnügen und sich den Festtagsbraten beim Einzelhandel kaufen.

Lobend sprachen sich die Veranstalter über die gute Zusammenarbeit mit der Gaststätte aus, die nun schon viele Jahre währt. „Wir hätten es nicht besser treffen können“, so der Tenor der Vereinsmitglieder und Preisrichter. Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass seit Jahren eine rückläufige Tendenz bei den Besuchern zu verzeichnen ist. Das mag nächste Woche bei der Kaninchenausstellung an gleicher Stelle ganz anders sein, aber Hennen und Kröpfertauben sind eben keine Streicheltiere. Das kann sich Sebastian Schimanck aus Steina gar nicht vorstellen, denn nach der Schule gilt seine ganze Aufmerksamkeit seinen Tauben.