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Rathaus fahndet nach Besitzer der Brandruine

Die Stadtverwaltung fahndet seit geraumer Zeit nach dem Eigentümer der Brandruine in der Paul-Neck-Straße. Der Dachstuhl des Hauses war im Juni vergangenen Jahres einem Feuer zum Opfer gefallen, einige...

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Von Heiko Engel

Die Stadtverwaltung fahndet seit geraumer Zeit nach dem Eigentümer der Brandruine in der Paul-Neck-Straße. Der Dachstuhl des Hauses war im Juni vergangenen Jahres einem Feuer zum Opfer gefallen, einige Monate später wollte ein Mann Holzreste anzünden, wurde aber von der Polizei auf frischer Tat ertappt. Seither sorgt sich die Stadt um die Sicherheit rund um das Gebäude.

Ob die Ruine eine Gefahr für Passanten oder überhaupt die öffentliche Sicherheit darstellt, werde das Bauordnungsamt demnächst prüfen, sagte Andre Wucht, Mitarbeiter der städtischen Pressestelle, auf Nachfrage der SZ. Zuletzt geschah das nach dem Brand 2002. Damals sei das Gebäude als ungefährlich eingestuft worden, so Wucht. Neben der Sicherheit vor herabfallenden Gebäudeteilen habe der Eigentümer auch dafür zu sorgen, dass der Gehweg gereinigt und geräumt werde. Um ihn auf seine Pflichten hinzuweisen, müsse man im Rathaus aber erst einmal wissen, um wen es sich handelt, so Wucht. Das sei zurzeit nicht der Fall.

Das Haus gehörte zunächst einer Stuttgarter Immobilienfirma, konnte die Stadt bisher ermitteln. Die Schwaben verkauften das Gebäude an ein spanisches Unternehmen. Endlich schien ein Verantwortlicher gefunden, dann die Enttäuschung: Bei den Recherchen der Verwaltung stellte sich heraus, dass die spanische Firma nicht mehr existiert. Die Mitarbeiter hätten aber nicht aufgegeben, sondern suchten weiter nach einem Verantworlichen, so Wucht. Derweil türmten sich im Hof Abfall und Berge von Granitsteinen. In der Kellermauer klafft ein riesiges Loch. Der Eingang wurde aufgebrochen. Wer in der Ruine übernachten oder sich austoben will, kann so ganz einfach durch die Tür kommen. Für Vandalen ist sie eine ideale Spielwiese, weil die ehemaligen Bewohner viele ihrer Möbel einfach in den Zimmern zurück ließen.

So fand das Trümmerfeld an der Neckstraße innerhalb kurzer Zeit viele neue Freunde. Das zeigten nicht nur der Dachstuhlbrand und die versuchte Brandstiftung vergangenes Jahr. Bierdosen und Zigarettenkippen liegen herum, in einem Raum zeugen noch ein Glas eingelegter Oliven und die Ketchup-Flasche von einer hastigen Mahlzeit.