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Raucher dürfen nicht mit auf Klassenfahrt

Nichtraucher. Der Wettbewerb „Be smart – don’t start“ läuft bis Ende April. Sieben Klassen aus dem Landkreis sind beteiligt.

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Von Jürgen Müller

Zwei Drittel des Weges haben die Mädchen und Jungen aus der Klasse 7a der Schule zur Lernförderung Meißen hinter sich gebracht. Seit November 2004 dürfen 90 Prozent von ihnen nicht rauchen. Das ist die Teilnahmebedingung am Wettbewerb „Be smart – don’t start“. „In einem Vertrag verpflichtet sich die Schulklasse, ein halbes Jahr nicht zu rauchen“, sagt Simone Redlich, Bezirkschefin der Deutschen Angestelltenkrankenkasse (DAK).

Preise fürs Durchhalten

Die DAK unterstützt diesen Wettbewerb, an dem sich dieses Jahr auch Klassen aus den Mittelschulen Moritzburg, Radebeul-Kötzschenbroda, Oberlößnitz und Weinböhla sowie dem Geschwister-Schill-Gymnasium in Nossen und dem Franziskaneum beteiligen. Vom 15. November vorigen Jahres bis zum 29. April müssen die Jugendlichen jede Woche angeben, ob sie geraucht haben oder nicht. Sind mehr als zehn Prozent der Schüler schwach geworden, scheidet die Klasse aus dem Wettbewerb aus. Den meisten der zwölf Schülerinnen und Schüler der 7a fällt es aber ohnehin nicht schwer, vom Glimmstängel zu lassen. Die meisten der 13-Jährigen rauchen nach eigenen Angaben nicht. Nur drei Mädchen geben an, öfter zur Zigarette zu greifen. Melanie gehört zu ihnen, sagt aber, seit November nicht mehr geraucht zu haben. Ganz anders Heike. Ihre Mutter raucht auch. „Ich muss aber ins Bad oder in die Küche gehen, wenn ich rauchen will“, sagt sie. Einmal hatte sie mit ihrer Mutter eine Wette abgeschlossen, dass sie es schafft, zwei Wochen lang nicht zu rauchen, so die 13-Jährige. Und hat es geklappt? „Naja, fast.“

Heike ist die Ausnahme in der Klasse, sie „darf“ rauchen, ohne dass die Förderschüler aus dem Wettbewerb fliegen. „Im Schulgelände und im Gebäude ist es natürlich verboten zu rauchen. Doch was die Mädchen und Jungen außerhalb in ihrer Freizeit machen, das kann ich nicht kontrollieren. Da muss ich mich auf ihre Ehrlichkeit verlassen“, gibt Klassenleiterin Monika Steinert zu. Sie hat sich schon im Vorjahr mit der Klasse am Wettbewerb beteiligt. „Die Schüler haben als Preis Schlüsselanhänger gewonnen und sich riesig darüber gefreut“, sagt sie.

Ein weiteres Anliegen des europaweiten Wettbewerbes ist es, den Einstieg zum Rauchen zu verzögern oder möglichst ganz zu verhindern. Der Hauptpreis des Wettbewerbes „Be smart – don’t start“ ist 2005 eine Klassenreise nach Italien. Die DAK spendiert zusätzlich eine Fahrt in den Freizeitpark „Belantis“. Doch auch wenn die 7a keinen Preis gewinnen sollte, geht es auf Klassenfahrt. Dabei wird im Heu übernachtet. Monika Steinert hat deshalb ihren Schülern klipp und klar gesagt: Wer raucht, der muss zu Hause bleiben.