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Wann kann man den Lugturm besteigen?

Das Gebäude am Rande von Heidenau ist wieder zum Ausflugsziel geworden. Was sein Geheimnis ist und wie es weitergeht, sagt der Pächter.

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Seit zwei Jahren sein zweites Zuhause: Jens Genschmar am Lugturm.
Seit zwei Jahren sein zweites Zuhause: Jens Genschmar am Lugturm. © Archivfoto: Marko Förster

Kaum jemand in und um Heidenau, der nicht irgendeine Erinnerung an den Lugturm hat. Seit zwei Jahren kommen nun wieder neue Erlebnisse hinzu.

 Der Dresdner Jens Genschmar hat das Areal mit seiner Familie gepachtet und öffnet es für Besucher. Seither strömen an Wochenenden wieder die Massen zum Lugturm. Warum ist das so ist und wann die Leute endlich wieder auf den Turm steigen können, das erklärt Jens Genschmar im SZ-Interview.

Können Sie sich noch an Ihren ersten Tag am Lugturm erinnern, Herr Genschmar?

Natürlich. Nachdem wir uns länger um das Objekt bemüht haben, standen meine Frau und ich Ende Januar 2017 erstmals im Objekt und waren uns bewusst, dass wir nun ein wirkliches Projekt vor uns haben.

Was hat Sie bewegt, dieses Areal zu pachten und zu bewirtschaften?

Als Niedersedlitzer waren mir der Lugturm und seine Geschichte bekannt, und auf unseren Spaziergängen haben wir ihn im Dickicht auf dem Lugberg oft besucht und uns geärgert, dass dieses alte Ausflugsziel so in Vergessenheit geraten ist. Das hat mich bewogen, den Eigentümer des Grundstückes zu suchen. Nachdem ich dies in Erfahrung bringen konnte, haben wir uns mit ihm in Verbindung gesetzt und ein Konzept zur Nutzung vorgelegt. Das ist noch heute die Grundlage für unser Projekt am Lugturm.

Inzwischen sind Sie, Ihre Familie und Freunde ja fast jedes Wochenende vor Ort. Die Leute fragen schon, ob Sie nichts anderes zu tun haben.

Natürlich sind der Lugturm und das Areal darum mittlerweile zu einem der Mittelpunkte in unserem Leben geworden. Doch das Projekt Lugturm ist noch heute ein Mix aus Arbeit und Entspannung für uns. Natürlich investieren wir sehr viel Zeit, um das Objekt weiter zu entwickeln und für unsere Gäste zu gestalten. Dabei finden wir aber immer noch die Zeit, die Atmosphäre sowie den wunderschönen Blick in das Elbtal zu genießen.

Gab es in den zwei Jahren einen Moment, in dem Sie dachten, das ist vielleicht doch eine Nummer zu groß geworden?

Ja klar, aber die Momente hielten nur kurz an. Dabei ging und geht es hauptsächlich um organisatorische Dinge wie Behördengänge und Antragsverfahren. Das frisst enorm viel Zeit, die wir natürlich lieber für die Bewirtschaftung nutzen würden.

Sie bekommen immer wieder historische Dokumente zum Lugturm. Was soll damit werden?

In den zwei Jahren haben wir viele Dokumente erhalten und würden uns auch weiterhin über neue Exponate freuen, angefangen von alten Fotos über Objekte wie Tassen, Besteck bis hin zu Abzeichen. Es ist geplant, diese in naher Zukunft am Turm für die Öffentlichkeit auszustellen.

Wann ist der Turm wieder begehbar?

In den nächsten zwei Jahren wollen wir mit dem Sanieren des Turms beginnen und haben schon Kontakt zum Denkmalamt aufgenommen. Wir hoffen, die Sanierung mit verschiedenen Partnern, die sich uns anboten, zügig realisieren zu können.

Was denken Sie, ist das Geheimnis des Turmes und seines Areals?

In den letzten zwei Jahren haben wir von Besuchern und Nachbarn viele Geschichten, Erlebnisse und Anekdoten rund um den Lugturm erfahren. Mit leuchtenden Augen schwelgen unsere Gäste in Erinnerungen und motivieren uns mit ihrer Freude und Dankbarkeit, die Wiederbelebung des Lugturms weiter voranzutreiben. Unsere „alten“ wie auch „neuen“ Gäste genießen das rustikale, natürliche Ambiente und den herrlichen Ausblick ins Elbtal und die Sächsische Schweiz. Sie schätzen das Lugturm-Areal als Ort der Ruhe und Erholung sowie als ungezwungenen Treffpunkt mit Freunden am Lagerfeuer.

Dabei bleibt es ja längst nicht mehr. Der Veranstaltungskalender wird immer voller …

Neben den Veranstaltungen zu Ostern, dem Turmfest, Mai-Hexenfeuer, Wein-, Kürbisfest bis hin zur Silvesterveranstaltung wollen wir auch dieses Jahr wieder an schönen Wochenendtagen einfach so für unsere Gäste öffnen. Zudem planen wir wieder zwei Trödelmärkte, Segwayausfahrten sowie Kino- und Theateraufführungen. Außerdem arbeiten wir an unserem Internetauftritt, der ab etwa Mitte April unter www.lugturm1880.de erreichbar ist.

Wo sehen Sie den Lugturm in den nächsten Jahren?

Es wird mehr und mehr zum Ausflugsziel, raus aus dem Trubel und der Alltagshektik, rein in die Natur und das gleich vor der Haustür. Dazu entwickeln wir das Objekt für unsere Gäste weiter. Eines unserer nächsten Vorhaben ist, feste Sanitäranlagen zu errichten.

Das Gespräch führte Heike Sabel.

„Ostern am Lugturm“, 21./22. April jeweils ab 11 Uhr