Regen ist gut, reicht aber nicht

Der aktuell gefallene Regen ist zwar zweifellos gut für den Wald, zumal er als verhaltener Landregen gut in den Boden einsickern konnte. Das bestätigt die Kreisforstamtsleiterin Sylvia Knote. Jedoch ist demnach das Niederschlagsdefizit aus den Dürrejahren 2018 und 2019 von über 300 Litern pro Quadratmetern damit längst nicht ausgeglichen. Allein an der Wetterstation Niesky fielen 2018 von April bis Dezember 220 Liter zu wenig auf den Quadratmeter. Ähnlich sah es im gesamten Landkreis Görlitz aus. Gleichzeitig fehlten im Januar dieses Jahres bereits zusätzlich weitere 30 Liter pro Quadratmeter, so Sylvia Knote.
Nur obere Bodenschicht feucht
Der aktuelle Regen habe gerade einmal dieses Defizit aus dem Januar ausgeglichen. Er hat lediglich für eine Durchfeuchtung der obersten Bodenschicht, maximal zehn bis 20 Zentimeter, gesorgt. Die Forstamtsleiterin: Die Bodendürre, das heißt die nachhaltige Austrocknung des gesamten Bodenkörpers und der Schichten aus denen die Bäume das für sie notwendige Wasser aufnehmen, ist damit in keiner Weise behoben. "Eine nachhaltige Entspannung und Besserung für den Wald ist also damit längst noch nicht eingetreten", so Sylvia Knote.
Die Witterung brachte vor allem auch ideale Entwicklungsbedingungen für den Borkenkäfer mit sich. Im vergangenen Jahr war es so lange warm, dass sich gleich drei Generationen der Baumschädlinge entwickeln konnten. Die Prognose für 2020/2021 ist ähnlich düster. Ein lang andauernder Landregen würde die Wälder auch widerstandsfähiger gegen die Käfer machen.
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