Wirklicher Reichtum manifestiert sich nicht in goldenen Wasserhähnen. Wer mit Stil reich sein will, besorgt sich bei seinem Hausklempner noch teurere aus Platin und lässt die Gäste denken, es wären verchromte. Es reicht dem Reichen mit Stil völlig, allein zu wissen, dass das Leder der Schuhe an seinen Füßen von zahnlosen alten Mongolinnen mundgewalkt wurde und dass diese mehr kosten, als mancher Normalsterbliche jemals auf seinem Konto haben wird.
Ich werde wahrscheinlich nie in den Genuss kommen, stilvoll reich zu sein. Die erste Million ist immer die schwerste und solche Sachen wie Lotto spielen und Banken überfallen garantieren auch keinen lebenslangen Luxus. Falls es das Schicksal aber mal will, dass ein unbekannter Erbonkel in Südamerika, der durch Rinderzucht zu riesigem Vermögen gekommen und kinderlos verstorben ist, mir sein Vermögen vermacht, dann werde ich mir bestimmt nicht diesen italienischen Fernseher kaufen. Er soll der teuerste der Welt sein. Das wäre noch nicht schlimm, wenn das gute Stück ein Prototyp wäre, der sich automatisch abschaltet, wenn der Fernseh-Seher vor der Glotze eingeschlafen ist. Aber nein, seine Besonderheit besteht einzig darin, dass um den Bildschirm 160 Diamanten zu je 20 Karat funkeln und von der Geschmacklosigkeit des Käufers künden. Na gut, goldene Wasserhähne sind vielleicht noch ein bisschen schlimmer. Immerhin kann man die Brillis als einfache Glassteine ausgeben, und wenn das Ding mal kaputt geht, fliegt der ganze Rassel in den Elektronikschrott. Das hätte schon wieder Stil, grinst DAgobert