Reifenwerk Riesa produziert bald wieder

Riesa. Ein positives Zeichen kündigt sich in Gröba an: Das Reifenwerk Riesa will ab nächster Woche wieder Reifen produzieren. Einen Monat lang hatte die Produktion in dem Werk mit mehr als 600 Mitarbeitern stillgestanden. Zum Schutz der Mitarbeiter vor einer möglichen Ansteckung - und wegen der Marktlage.
Denn infolge der Corona-Krise hatten mehrere Autohersteller ihre Produktion eingestellt. Der größte Teil der in Riesa produzierten Reifen wird allerdings in Neuwagen verbaut. Am Donnerstag nun hatte zunächst VW sein Werk in Zwickau wieder hochgefahren, um das Elektrofahrzeug ID.3 herzustellen - laut Wirtschaftsministerium der erste Produktionsanlauf bei VW in Deutschland nach Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen.
Ab Montag, 27. April, sollen im Zwickauer Werk die Fertigung des Golf Variant und in der Gläsernen Manufaktur in Dresden die Produktion des e-Golf wieder anlaufen.
"Das Signal von VW, die Produktion nun wieder hochzufahren, wirkt sich positiv auf den gesamten Arbeitsmarkt im Freistaat an, da nun auch viele Zulieferer wieder ihre Produktionen hochgefahren und ihre Produkte verkaufen können", sagt Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD).
Systemrelevante Kunden
Zu den Zulieferern gehört das Unternehmen Goodyear-Dunlop, das auch das Riesaer Reifenwerk betreibt. An anderen Standorten in Europa habe man schon vergangene Woche die Reifenproduktion zumindest teilweise wieder aufgenommen. "Viele unserer Kunden bieten weiterhin systemrelevante Dienstleistungen an, wie z. B. Notfallhilfe oder den Transport kritischer Güter wie Lebensmittel und Medikamente", sagt eine Sprecherin.
Nun bereite man die teilweise Wiederaufnahme der Reifenproduktion auch in Riesa vor - für nächste Woche. Um die Mitarbeiter zu schützen und die allgemeine Ausbreitung von Covid-19 bei Wiederaufnahme der Produktion zu reduzieren, hat der Reifenhersteller vorbeugende Maßnahmen ergriffen. Dazu zählen zusätzliche Reinigung und die Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln, die Beschränkung der Besucher auf geschäftskritische Gäste sowie die Einhaltung angemessener Distanzierung.
Auch weiterhin beobachte man die Situation um Covid-19 genau, überwache und verwalte seine Lagerbestände und Rohstofflieferungen entsprechend.
Laut Wirtschaftsministerium ist die Automobilindustrie mit fast 100.000 Arbeitnehmern in mehr als 800 Unternehmen eine der bedeutendsten Branchen der gewerblichen Wirtschaft im Freistaat.
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