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Reitverein sagt Horkaer Pfingstturnier ab

Hunderte Pferde und Reiter müssen wegen der Corona-Krise zu Hause bleiben. Das ist für den Veranstalter auch ein finanzieller Verlust.

Von Frank-Uwe Michel
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Im vergangenen Jahr waren Sandy Fahrian und ihr Hengst Sultan zum ersten Mal beim Pfingstturnier in Horka dabei. In diesem Jahr sagt der Reit- und Fahrverein Wehrkirch seine wichtigste Veranstaltung ab.
Im vergangenen Jahr waren Sandy Fahrian und ihr Hengst Sultan zum ersten Mal beim Pfingstturnier in Horka dabei. In diesem Jahr sagt der Reit- und Fahrverein Wehrkirch seine wichtigste Veranstaltung ab. © André Schulze

Die Pferdefreunde der Region müssen in diesem Jahr auf ihr alljährliches Highlight verzichten. Der Reit- und Fahrverein "Wehrkirch" Horka hat das größte Freilandturnier Sachsens am Pfingstwochenende gecancelt. Leicht gefallen ist das den Verantwortlichen nicht.

Mit Entscheidung nicht noch länger warten

Auf der großen Freifläche zwischen Niesky und Horka wird in diesem Jahr nichts aufgebaut. Kein Hindernisparcours, kein Dressurviereck, auch kein Partyzelt, in dem Besucher und Reitsportler abends gemeinsam feiern können. "Wir haben noch einmal intensiv beraten. Aber die momentane Situation lässt keinen anderen Schluss zu: Unser großes Reitturnier kann zu Pfingsten in diesem Jahr nicht stattfinden." Das stehe nun fest. Denn:  "Wir können die Entscheidung nicht ewig vor uns her schieben und darauf hoffen, dass die Einschränkungen bis Ende Mai noch gelockert werden", begründet Vereinschef Matthias Barth. Es sei einfach nicht realistisch, anzunehmen, dass sich dann tausende Gäste auf dem Turniergelände tummeln könnten.

Absage bedeutet auch Einnahmeverlust

Auch eine abgespeckte Variante kommt für den RFV  "Wehrkirch" nicht in Betracht. "Entweder eine Großveranstaltung oder gar kein Turnier. Denn wir wissen ja nicht, welche Beschränkungen und Sicherheitsregeln in ein paar Wochen aktuell sein werden. Somit fehlt uns die Zeit, darauf zu reagieren", sagt Barth. Auch der Landesverband Pferdesport halte sich mit generellen Aussagen noch bedeckt, weil eine Absage natürlich für jeden Veranstalter auch Einnahmeverlust bedeute. Der Vereinsvorsitzende hofft deshalb darauf, dass die Politik für die kommenden Monate mehr Verbindlichkeit schafft.

Verein macht Verlust in fünfstelliger Höhe

Mit dem Aus des Pfingstreitturniers, für das jedes Jahr rund 400 Pferde gemeldet werden, entsteht dem Horkaer Verein ein Verlust von geschätzten 20.000 Euro. Darin rechnet Matthias Barth auch die Mindereinnahmen durch den Stillstand beim Reitbetrieb ein. Versorgt werden die in den Ställen eingestellten Pferde natürlich weiter, doch bewegt werden müssen sie jetzt von ihren Besitzern. Die beim Verein angestellte Reitlehrerin darf das nur noch bei den vier Vereinspferden tun. Unterricht findet ebenfalls nicht mehr statt. "Die Eltern bezahlen für ihre Kinder trotzdem", freut sich der Vorsitzende über das Verständnis für die derzeit schwierige Situation. Auch mehrere Sponsoren haben signalisiert, dass sie den Verein weiter unterstützen wollen. Der überlegt nun, ob und wie er auch alle anderen Pferdefreunde mit in den Kreis der Unterstützer nehmen kann. Möglicherweise wird es ein virtuelles Turnier-Ticket geben. "Aber", so Matthias Barth, "darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen."

Heiderundfahrt bleibt weiter unsicher

Wie es mit den kleineren Veranstaltungen in der zweiten Jahreshälfte weitergeht, steht derzeit ebenfalls noch in den Sternen. Man würde die Heiderundfahrt im Herbst und die Pferdeshow im Lichterglanz kurz vor dem Jahreswechsel schon gerne stattfinden lassen. "Aber wir müssen schauen, wie sich die Pandemie-Lage bis dahin entwickelt", wirbt der Vereinschef noch um etwas Geduld.

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