Von Harald Daßler
Antworten auf Fragen rund um die Rente erfordern bald längere Wege. Noch in diesem Jahr soll die Meißner Auskunfts- und Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland am Schloßberg schließen, um Kosten zu sparen. Ratsuchende oder Antragsteller müssen sich dann an die nächsten Auskunfts- und Beratungsstellen in Dresden, Riesa oder Döbeln wenden.
„Die Rentenversicherung spart auf Kosten der Bürger und Rentner“, ärgert sich Meißens Seniorenbeauftragter Gunter Brendel über die Ankündigung. Schließlich müssen sie jetzt das Fahrgeld aufbringen, um nach Dresden, Riesa oder Döbeln zu gelangen. Wie er vorschlägt, sollte die Rentenversicherung weiterhin regelmäßig Beratungstermine in Meißen stattfinden lassen, „öffentliche Räumlichkeiten dafür gibt es hier genug“.
Ende März soll die Entscheidung fallen, ob die Meißner Auskunftsstelle Ende Oktober oder zum Jahresende dicht macht. Ursula Wächter, die Sprecherin der für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuständigen Rentenversicherung Mitteldeutschland, begründet die Schließungspläne mit dem Auftrag des Gesetzgebers an die Rentenversicherung, bis 2010 zehn Prozent der Verwaltungskosten einzusparen: „Das sind mehr als 30 Millionen Euro“, erklärt sie gegenüber der SZ. Durch eine Reduzierung des Beratungsstellen-Netzes ließen sich Mietkosten sparen. In Sachsen bleiben nach der Sparrunde aber immer noch 21 Stellen übrig, argumentiert Ursula Wächter. Vieles könne der Einzelne heute per Internet erledigen. Außerdem steht für alle Anfragen eine kostenfreie Service-Hotline (siehe Info-Kasten) zur Verfügung.
Demjenigen, der einen Antrag auf eine Alters-, Erwerbsminderungsrente oder für Leistungen zur Rehabilitation stellen will, kann die Rentenversicherung den Weg zur nächsten Auskunfts- und Beratungsstelle allerdings nicht ersparen: „Anträge müssen persönlich unterschrieben und Belege vorgelegt werden“, erläutert Ursula Wächter.
Keine Entlassungen
Wie die Sprecherin weiter erklärt, ist die Schließungswelle nicht mit Entlassungen verbunden. Die fünf in Meißen beschäftigten Mitarbeiter werden höchstwahrscheinlich in der Dresdner Auskunfts- und Beratungsstelle der Rentenversicherung weiter arbeiten.
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