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Rentner vom Olbersdorfer See bleibt vermisst

Der 75-jährige Bayreuther war vor fünf Jahren zum Schwimmen gegangen und verschwunden. Bis jetzt fehlt jede Spur von ihm.

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Von Mario Sefrin

Zittau. Vor fünf Jahren ist im Olbersdorfer See ein 75-jähriger Rentner aus Bayreuth verschwunden. Seitdem kann die Polizei nichts Neues zu dem Fall vermelden: „Der Mann ist bislang nicht gefunden worden und gilt darum noch immer offiziell als vermisst“, teilt Tobias Sprunk, Pressesprecher der Polizeidirektion Görlitz, auf Nachfrage der SZ mit. Schon kurz nach Verschwinden des Mannes, am 10. Juli 2010, hatte die Polizei erklärt, dass dieser mit großer Wahrscheinlichkeit im Olbersdorfer See ertrunken sei. Die Polizei hatte die Suche damals nach einer Woche eingestellt, weil die Tiefe und Unwägbarkeit auf dem Grund des Sees für die Polizeitaucher zu gefährlich wurde. Der 75-Jährige war 2010 zu Gast im Hotel „Haus am See“. Er hatte am Morgen des 10. Juli jenes Jahres sein Hotelzimmer verlassen, um im Olbersdorfer See zu schwimmen.

Seine Frau fand später auf dem Badesteg nur noch die persönlichen Sachen und ein Handtuch. „Weitere Erkenntnisse zu dem Fall gibt es bis heute nicht“, so Tobias Sprunk. Ein möglicher Grund dafür: Der Olbersdorfer See ist bis zu 40 Meter tief. Wenn es am Grund kalt genug ist, kann es sein, dass Verwesungsprozesse so verzögert ablaufen, dass die Leiche dadurch nicht aufsteigen konnte. Gefahr für die Qualität des Sees als Badegewässer besteht laut Experten aber nicht. Aber auch ohne neue Erkenntnisse: Die Fallakte ist noch nicht geschlossen. „Der Rentner steht weiterhin in Fahndung“, so Tobias Sprunk. Alle möglichen Suchmaßnahmen seien jedoch ausgereizt, sodass derzeit keine weiteren Aktionen seitens der Polizei geplant sind, nach dem Mann zu suchen. „Sollte es neue Hinweise auf den Verbleib geben, wird diesen selbstverständlich nachgegangen“, so Sprunk.

An der Wahrscheinlichkeit, dass der Rentner im Olbersdorfer See ertrunken ist, hält die Polizei auch heute noch fest. „Eine Möglichkeit für das Verschwinden des Rentners ist, dass er zum damaligen Zeitpunkt einen Badeunfall erlitt“, so Tobias Sprunk. Dies hätten die polizeilichen Ermittlungen jedoch bisher weder gänzlich belegen noch ausschließen können. Sprunk: „Auch wenn vieles dafür spricht, ein Absuchen des Olbersdorfer Sees mit Polizeitauchern blieb damals ergebnislos.“ Ein anderer Grund für das Verschwinden des Mannes habe sich bislang aus den polizeilichen Ermittlungen jedenfalls nicht ergeben, so der Polizeisprecher.