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Reste von zwei alten Siedlungen in Dohna

Die archäologischen Grabungen im Bereich der künftigen Autobahntrasse in Dohna sind beendet. An insgesamt drei Stellen stießen die Archäologen auf Spuren der Heimatgeschichte. Rechts und links der Burgstraße...

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Von Gabriele Schrul

Die archäologischen Grabungen im Bereich der künftigen Autobahntrasse in Dohna sind beendet. An insgesamt drei Stellen stießen die Archäologen auf Spuren der Heimatgeschichte. Rechts und links der Burgstraße wurden zwei Siedlungsgebiete entdeckt, teilt Harald Stäuble, Referent für Großprojekte im Landesamt für Archäologie, mit. Das eine etwa drei Hektar große Areal stamme aus der Jungbronzezeit/Früheisenzeit (etwa 1000 v. Chr.), das andere Siedlungsgebiet aus der slawischen Zeit (etwa 1000 n. Chr.)

Die Archäologen entdeckten dabei Hausgrundrisse sowie Vorrats- und Abfallgruben. Insgesamt liegen über 2 000 Keramik- und Metallfundstücke vor. Sie hoffen, daraus Rückschlüsse auf die Lebensweise der Dohnaer Vorfahren ziehen zu können. Die Entdeckung stelle zwar keine Sensation dar, sei aber für die Heimatgeschichte ein sehr wichtiger Fund. Das bestätigt auch die Dohnaer Museumsleiterin Eva-Maria Lohberg. Sie wisse zwar schon von einstigen Siedlungen in diesem Bereich, jetzt hat sie dafür eindeutige Beweise.

Die Fundstücke werden nun gewaschen, beschriftet und dokumentiert. Registriert wird alles im Depot des Landesamtes für Archäologie in Dresden. Damit aber auch die Dohnaer sehen, was hier ans Tageslicht befördert wurde, schlägt Stäuble eine Sonderausstellung im Heimatmuseum vor. Noch ist diese aber nicht im Zeitplan des Heimatmuseums enthalten. „Erst muss in Dresden alles gründlich ausgewertet werden“, sagt Lohberg. Sie hält allerdings einen Vortrag der Fachleute schon in diesem Jahr für möglich. „Vielleicht am Denkmal-Tag im September“, sagt die Museums-Chefin.

Übrigens: Der älteste archäologische Fund in der Burgstadt Dohna ist ein 50 000 Jahre alter Nashornknochen. Er wurde 1926 in der alten Lehmgrube der Dohnaer Ziegelei gefunden.