Von Franziska Günther
Der DRK Kreisverband Dippoldiswalde besitzt zwei neue Fahrzeuge. „Die Rotkreuzeinsatzkräfte haben ein modernes Leitfahrzeug erhalten, und die Helfer der Bergwacht Altenberg können nun im Sommer mit einem geländegängigen Quad zum Einsatzort fahren“, sagte Verbandsgeschäftsführer Axel Werthmann zur Übergabe am Mittwochabend in Altenberg. Die Fahrzeuge kommen grenzüberschreitend zum Einsatz. Dafür gab es eine Förderung des EU-Projektes Interreg III.
69000 Euro kosteten beide Fahrzeuge, 17000 Euro steuerte der Landkreis bei. Zur Übergabe reiste auch Alexandra Svobodova an, die Chefin des Tschechischen Roten Kreuzes Teplice. „Wir sind sehr froh über den Kauf dieser modernen Fahrzeuge, denn unsere Stadt hätte den Eigenanteil nicht aufbringen können“, erklärt sie. „Seit 1990 arbeiten wir gut mit den deutschen Kollegen zusammen“, sagt auch ihre Stellvertreterin Hanna Beresova.
Das neue Leitfahrzeug des DRK gleicht einem fahrbaren Büro. Bestimmt ist es hauptsächlich für die Organisationsarbeit der Einsatzkräfte, zu denen neben dem DRK auch die Polizei, Feuerwehr oder das THW gehören kann. Bei größeren Unfällen oder in Krisensituationen rücken ehrenamtliche Rot-Kreuz-Helfer mit dem funktional ausgerüsteten Allrad-Bus zum Einsatz aus. Im Innern des Wagens verbergen sich acht Sitzplätze, ein Schreibtisch, Drucker und Scanner.
„Bisher besaß der Kreisverband kein Fahrzeug dieser Art. Alle bürokratischen Arbeiten können jetzt vor Ort viel schneller übernommen werden“, erklärt Heiko Dietrich, der Leiter des Rettungsdienstes. Vom Leitfahrzeug aus werden sowohl Helfer als auch Verletzte vor Ort erfasst. Außerdem koordinieren die Einsatzkräfte von hier aus, welche Krankenhäuser die Verletzten aufnehmen können. DRK-Helfer werden bei Bedarf alarmiert.
Die Bergwacht in Altenberg nutzt fortan ein speziell umgerüstetes Quad. Gebaut wurde es vom Heidenauer Unternehmen Off Road Nole, welches sich auf den Bau solcher Fahrzeuge spezialisiert hat. Heiko Nollain von der Spezialfirma erklärt: „Grundlage ist ein normales Quad. Das haben wir mit einer Signaleinrichtung ausgestattet und für maximal drei Personen umgerüstet.“ Das Fahrzeug bringt es auf maximal 100 Stundenkilometer.
Warum die Bergwacht dringend auf ein geländetaugliches Quad angewiesen ist, erzählt Rettungsdienstleiter Dietrich: „Seit der Mountainbike-Sport so populär geworden ist, nehmen die Radunfälle im unwegsamen Gelände zu.“
Es ist keine Seltenheit, dass Mountainbiker den Skihang als Abfahrtspiste nutzen. Oftmals kommt der Notarztwagen nicht bis zum Verletzten durch. Mit dem neuen Quad wird im nächsten Sommer auch in diesen Fällen die Erstversorgung gesichert sein.