Von Jenny Ebert
Ein Lieblingsstück? Das kann ich nicht sagen!“ Roland Skupin schüttelt nur ratlos mit dem Kopf. „Das Beeindruckendste ist vielleicht die riesige Amerika-Anlage, die wir zusammen mit dem Kakteen- und Sukkulentenverein gestaltet haben“, schätzt der Organisator der Modell- und Bahn-Ausstellung, die am Wochenende im Rosenhof stattfand. Diese Anlage steht auf 150 Europaletten, der Aufbau dauerte zweieinhalb Tage. „Es war toll zu sehen, was die Kakteenzüchter alles mitgebracht haben für diese Anlage“, schwärmt Roland Skupin. Über 5500 Besucher sind in den vergangenen beiden Tagen zur bereits zehnten Modellausstellung gekommen und haben sich Eisenbahnen, Flugzeuge, Schiffe, Satelliten, Panzer, Geländewagen und vieles mehr angesehen. Da fahren Züge auf mehrstöckigen Anlagen übereinander, stehen winzige Plastiktrabbis und -wartburgs auf den Platten, blubbern kleine Spiritus-Dampfmaschinen in Modellbooten vor sich hin und ziehen Flugzeuge in der Reithalle ihre Kreise.
Bei Letzterem stehen die Besucher dicht an dicht in der Halle und raunen bei dem ein oder anderen Absturz eines Fliegers mitfühlend. Doch die Modelle scheinen nicht sehr sensibel zu sein, die meisten fliegen nach ihrem Absturz friedlich ihre Runden weiter. Zum Abschluss der Flugshow zeigt Torsten Schiwnak von der Modellfluggruppe Görlitz seinen gelben Helikopter, der surrend durch die Halle schwebt und sich dabei anhört wie ein Zahnarztbohrer. Nebenan in der Tennishalle erklärt Klaus-Dieter Angermann aus Hoyerswerda derweil einem interessierten Besucher, was das Geheimnis eines erfolgreichen Satellitenbaus ist: „Vor allem für das Mittelteil braucht man schon ein wenig Übung. Und Beziehungen, denn den Modellkörper gibt es oftmals nur im Ausland.“ Sechs Wochen hat er an seinem Modell des Satelliten Sajus-Ogonec gebastelt. Über sieben Jahre hingegen bauen die Görlitzer Modelleisenbahner schon an ihrer großen Amerika-Anlage. Eine ganze Ecke Platz braucht sie mittlerweile. Die Züge werden fast nebensächlich, da sind ein Wasserfall, Strafgefangene bei der Arbeit und Erntemaschinen zu sehen. „Fertig? Nee! Mit sowas ist man nie fertig!“, sagt Uwe Rothenbusch und blickt schmunzelnd auf die Anlage.