Von Constanze Prause
Miracle“ und „Alta Orie“ sind Schönheitsideale. Beide dürfen sich über den Titel „Miss Sachsen“ beziehungsweise „Vize-Miss Sachsen“ freuen. Sie haben riesige Augen und lange, schwarze Wimpern – in einem mit Fell umrahmten Gesicht. Die beiden Kuh-Damen stehen im Stall des Bordaer Milchgutes.
Das Gut wurde Ende der 60er Jahre errichtet. 1998 hat Pierre Colla die Anlage übernommen. Der Besitzer stammt aus Belgien und wollte „in seinem Leben etwas Neues ausprobieren“. So zählt das Gut mittlerweile rund 1 000 Milchkühe, die alle einen eigenen Namen haben, und rund 500 Stück Jungvieh. Gemeinsam mit den 25 Voll- und fünf geringfügig Beschäftigten lädt der milchproduzierende Betrieb erstmalig zu einem Tag der offenen Tür ein. „Wir finden, solch ein Schritt ist notwendig, damit die Leute hier mal einen Einblick in die Anlage erhalten“, sagt Mitarbeiterin Sigrid Wunderlich. Denn verändert habe sich im Laufe der vergangenen Jahre eine ganze Menge. So wurden die Standplätze der Kühe vergrößert und gleichzeitig komfortabler gestaltet. Die Tiere müssen nicht auf nacktem Beton oder einfachem Stroh stehen. Korkmatten bringen Wärme von unten und sorgen für mehr Bequemlichkeit.
Die Sozialgebäude wurden ebenso wie die Büroräume renoviert. Restliche Arbeiten sind noch in Planung. Um für die Besucher am Sonnabend ein gutes Bild zu machen, wurde in den vergangenen zwei Wochen rund um das Milchgut tüchtig aufgeräumt.
„Unsere Besucher erwartet unter anderem eine Führung im Reproduktions- und Kälberstall“, erzählt Sigrid Wunderlich. Gleichzeitig können Gäste über so genannte „Kälberiglus“ staunen. Die sind rund, aus weißer Plaste und haben einen kleinen Zaun drumherum. Wenn die Kälbchen gerade frisch geboren sind, biete das Iglu Schutz vor starker Sonneneinstrahlung, Wind und Regen. Zum Tag der offenen Tür dürfen die Jungtiere ausnahmsweise gestreichelt werden. Zum Milchgut gehören auch landwirtschaftliche Flächen.
Diese versucht der Betrieb im verstärkten Maße selber zu bewirtschaften. Deshalb wurde neue Technik angeschafft. Die Traktoren dürfen ebenso besichtigt werden, wie neue Ernte- oder Gülletechnik. Und wer probieren will, wie die Milch aus der Kuh kommt, dem sei das Wettmelken am Gummieuter empfohlen. Für Kinder steht zudem ein kleines Quiz auf dem Programm. Das Milchgut liefert sein weißes Gold vor allem in die Molkerei Niesky. „Hier wird ein großer Teil des Rohstoffes in Käse oder Butter verarbeitet“, so die Sekretärin. Eine Verkostung mit der Molkerei findet deshalb statt.
Das Bordaer Milchgut (bei Reichenbach) öffnet seine Pforten am Sonnabend, von 13 bis 18 Uhr. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.