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Riesiger Hühnerstall an der Autobahn

Die Anlage für 100 000 Hühner entsteht zwischen Jiedlitz und Uhyst. Einwohner beider Dörfer sehen sie kritisch.

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© Steffen Unger

Burkau. Zwei Ställe bei Jiedlitz, in denen künftig insgesamt 100 000 Junghennen gezüchtet werden, sind rohbaufertig. „Wir liegen im Plan“, sagte Georg Gronbach, Geschäftsführer des Burkauer Unternehmens Ovovac, auf Anfrage der SZ. Die Gebäude stehen; der Dachstuhl ist errichtet. Wann die ersten Küken einziehen, ist jedoch noch offen. Denn parallel zum Bau, rechtlich gedeckt durch eine Baugenehmigung für die Gebäude, läuft noch das Genehmigungsverfahren für den Betrieb der Anlage. Hierfür gelten die Maßstäbe des Bundesimmissionsschutzgesetzes. 14 Ämter und Institutionen müssen dafür den Antrag prüfen und eine Stellungnahme abgeben, vor allem hinsichtlich der Auswirkungen der geplanten Anlage auf die Umwelt. Sie können auch Einwände erheben. Das gleiche Recht haben Bürger, sobald die Unterlagen im Gemeindeamt öffentlich ausliegen.

Dass das Vorhaben, das von Einwohnern in Jiedlitz und Uhyst wegen der Nähe zu den Orten kritisch gesehen wird, scheitern könnte, glaube er nicht, sagt Georg Gronbach. „Uns wurde vorab von den Fachleuten gesagt, dass unsere Pläne an diesem Standort genehmigungsfähig sind. Darauf vertraue ich.“

Ovovac produziert vorgebrütete Eier für die Herstellung von Grippeimpfstoff. Über 20 Millionen Eier werden von Burkau aus jährlich ins Dresdener Serumwerk geliefert. Seit dem Jahr 2008 betreibt das Unternehmen im Burkauer Gewerbegebiet eine Brüterei. Hinzu kommen Legehennenställe in Techritz und Leutwitz, jeder bestückt mit 30 000 Hennen und 3 000 Hähnen. In der neuen Aufzuchtanlage bei Jiedlitz sollen Küken zu Hennen heranwachsen. Damit schließt Ovovac ein mehrjähriges Investitionsprogramm ab. „Wir haben sämtliche Zusagen, die wir gegeben haben, erfüllt“, sagt Georg Gronbach. In der Brüterei und den Ställen seien insgesamt 25 Arbeitsplätze geschaffen und seit 2007 rund zehn Millionen Euro investiert worden. Ovovac ist ein Tochterunternehmen der in Dieburg (Hessen) ansässigem LSL Rhein-Main Geflügelvermehrungsbetriebe GmbH & Co. KG, deren Geschäftsführer ebenfalls Georg Gronbach ist. „Wir zahlen unseren Mitarbeitern in Sachsen von Anfang an die gleichen Löhne wie den Beschäftigten in Hessen“, sagt er.

Mit der Junghennenaufzucht bei Jiedlitz werden drei Arbeitsplätze geschaffen. Bewerben um einen Job kann man sich noch – direkt bei Ovovac. (szo)