Der Klosterpark Altzella war am Wochenende Schauplatz eines großen mittelalterlichen Spektakels. Sechs Ritter in prunkvollen Rüstungen hauten sich bei Turnieren mit Lanzen und Schwertern und ermittelten ihre Besten. Vor dem Konversenhaus und auf den Wiesen tummelten sich Gaukler in bunten Kleidern, Mönche mit langen Kutten, Musiker mit Dudelsäcken oder Burgfrauen in güldenen Kleidern. Handwerker präsentierten Kunst aus vergangener Zeit. Stände luden zum Schlemmen ein.
Parkplätze reichen nicht
„300 Mitwirkende waren dabei“, sagt Henri Bibow von der Agentur „Sündenfrei“ aus Torgau, die mit dem Schlossbetrieb Nossen/Kloster Altzella das Spektakel organisiert hatte. Mit der Besucherresonanz seien die Veranstalter zufrieden gewesen. „Ein Manko war, dass es zu wenige Parkplätze gab“, sagt der 47-Jährige. Altzella bildete den Auftakt der Ritterspiele in dieser Saison. Auch Lokalmatador Ritter Burkhard von Nossen (37) wird bis zum Herbst bei 40 Veranstaltungen in ganz Deutschland mit dabei sein. „Ein turbulentes Leben, wir schlafen in Zelten und müssen uns um alles kümmern“, sagt Jaromir Jerabek aus Decin (Tschechien), der einen betrunkenen Ritter verkörpert. So wird die acht Kilo schwere Rüstung wöchentlich geölt, täglich wird mit dem Pferd trainiert.
Gage für Berufsritter
An die 4000Euro Gage erhält der professionelle Ritter im Monat. „Davon müssen wir aber alles bestreiten – den Transport zu den Veranstaltungen, Versicherungen, Verpflegung, Aufwendungen für das Pferd und anderes“, sagt der gelernte Elektriker, der als begeisterter Pferdefan zu diesem Beruf kam und schon über 20 Jahre dabei ist.
Keine Angst vor Verletzungen
Auch Wenzel von Schwanenstein, alias Vaclav Hata aus Brandenburg, gehörte in Nossen zu den besten Lanzenstechern zu Pferde. „Mut und Geschicklichkeit braucht man. Wir wollen den Leuten den einstigen Ritterstand zeigen, ihnen Spaß bereiten“, sagt der frühere Meister in einer Schiffswerft. „Angst vor Verletzungen darf man nicht haben“, so der 47-Jährige. Gebrochene Finger oder Muskelverletzungen würden aber vorkommen.