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Rock-Ikone gibt Rätsel auf

Bunte Collagen von Edith Beckmann sind ab Sonntag im Schloss Königshain zu sehen.

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Von Bettina Bertram

Die „Rock-Ikone“ gibt Rätsel auf: Noten im Hippiehaar, orange Aura, Klavierakkorde auf dem senkrechten Gitarren-Bund. Man ahnt etwas, aber das Bild ist nicht gegenständlich. „Mick Jagger? Jimmy Hendrix, Patti Smith und doch orange Haare?“ Edith Beckmann, die Künstlerin, kommt erst am Sonntag nach Königshain gereist.

Sie ist die Einzige, die aufklären könnte, was die Gemüter in Vorbereitung der Ausstellung im Barockschloss erhitzt. Die 85-Jährige wird schöne kreative Stunden erlebt haben, als sie die Collage zusammengeklebt und übermalt hat. Das Bild „Rock-Ikone“ aus dem vergangenen Jahr ist eine von mehreren Dutzend farbigen Kompositionen, die im Erdgeschoss des Schlosses Königshain aufgehängt werden. Freude am Spiel mit intensiven Farben ist da auf jeden Fall zu spüren.

Von der „Heiterkeit und der Unerschöpflichkeit der Varianten“ ist auch Ramona Faltin begeistert. Die Kulturwissenschaftlerin wird am Sonntag die Laudatio zur Ausstellungseröffnung halten. Ob es die „Tanzenden Hände von Daniel Barenboim“ sind oder die „Industriekathedrale mit Strelizienblüte“, die Künstlerin nimmt Farbpapier, Notenblätter, Spiegelfragmente, Netzteile und setzt sie originell zusammen. Das Ganze heißt dann „Wassermusik“ (2012) oder auch uneitel „Krempel im Goldrahmen“ (1993). Sie verklebt eine Menge von kleinteiligen Papierstreifen und Farbschnipseln pro Collage und überrascht damit, „wie spielerisch frei und unbeschwert sie arbeitet“, sagt Ramona Faltin.

Mit Papier beschäftigt sich Edith Beckmann erst seit 20 Jahren. 1945 bis 1948 hat die heute in Plate bei Parchim lebende Künstlerin „Emailleurin“ in Halle gelernt und später in der Metallklasse an der Burg Giebichenstein in Halle studiert, bevor sie freischaffend in Freiberg und seit 1970 in Weißwasser als Schmuckgestalterin arbeitete. 1995 zog Beckmann nach Plate in Mecklenburg. Am Sonntag, 15 Uhr, wird die Ausstellung durch den Vorstand der Stiftung für Kunst und Kultur der Oberlausitz, Joachim Mühle, eröffnet. Die musikalische Ausgestaltung liegt in den Händen von Mechthild und Peter Stosiek.

Die Ausstellung ist bis zum 28. Juli, dienstags bis freitags, 11 bis 15 Uhr, sowie am Wochenende, 14 bis 17 Uhr, zu sehen.

www.koenigshain.com