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Rockkonzerte bringen Anwohner auf die Palme

Sommer und Freiluftveranstaltungen gehören zusammen. Dass es dabei oft laut zugeht, nehmen Anwohner meist billigend in Kauf. Problematisch wird es aber, wenn der Lärm zur unerträglichen Belästigung wird. Dann hagelt es Beschwerden, wie jetzt über die Rockkonzerte in der Bautzener Altstadt und das VW-Treffen in Litten.

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Von Rica Sturm

Wenn im Sommer in der Bautzener Altstadt das Schloßstraßenfest naht, packen viele Anwohner ihre Koffer und verlassen für die Zeit des Festes fluchtartig ihre Wohnungen. Am Pfingstwochenende war das nicht möglich. Die Veranstalter des Rockkonzerts auf dem Burgplatz – Schloßschänke, Palais G. und Mönchshof – hatten die Veranstaltung kurzfristig beantragt, so dass die Anwohner erst beim Soundcheck am Pfingstsonnabendnachmittag erahnen konnten, was auf sie die nächsten Stunden zukommt: Lärm, der so stark war, dass die Bewohner trotz geschlossener Fenster ihr eigenes Wort in den vier Wänden nicht verstanden, und der Gläser in den Schränken zum Klirren brachte.

Das Lärmproblem bei Rockkonzerten in der Altstadt ist im Bautzener Rathaus gut bekannt. Mehrmals nahm die Stadt bereits Anlauf, um zwischen den Veranstaltern – den Gastwirten – und den Anwohnern zu vermitteln. Bisher ohne Ergebnis. Anfang Juli lädt die Stadtverwaltung erneut Anwohner ins Rathaus ein, um in kleiner Runde über das Lärmproblem zu sprechen. Gleiches plant sie mit den Wirten.

Dabei werden die Konzerte von Pfingsten auf dem Burgplatz mit ausgewertet. Genehmigt hat die das Ordnungsamt der Stadt mit der Auflage, dass die Gruppen nur bis 22.30 Uhr spielen dürfen. Kontrollen ergaben, dass die Zeiten am Sonnabend und Sonntag überschritten wurden. „Wir werden das mit den Veranstaltern auswerten und Konsequenzen ziehen“, sagt Rathaussprecherin Elke Lorenz.

Konzerte ganz verbieten, könne die Stadtverwaltung nicht, sagt sie. Aber Auflagen erteilen. Und das sei mit der Zeitbegrenzung und der Forderung, es seien Musikgenre zu wählen, die der Altstadt angepasst sind, erfolgt. Darauf zu achten, dass die Gruppen das einhalten, sei Sache des Organisators. Ebenso die Frage der Lautstärke. „Der Veranstalter ist verpflichtet, die Musik so zu wählen, dass die Belästigung der Anwohner in Grenzen bleibt“, erklärt Elke Lorenz. „Wir werden aber künftig genauer abwägen, welche Musikveranstaltungen wir in der Altstadt genehmigen“, ergänzt die Rathaussprecherin.

Gestört vom Musiklärm, der Pfingsten vom VW-Treffen auf dem Flugplatz Litten herüberschallte, fühlten sich auch Purschwitzer. „Mir ist völlig unverständlich, wie man Freiluftdiskotheken bis 5 Uhr morgens genehmigen kann. Bis 1 oder 2 Uhr sollte es doch auch genügen“, schreibt ein Purschwitzer.

„Wohin es den Lärm vom Flugplatz trägt, hängt von der Windrichtung ab“, sagt die für Gewerberecht in der Gemeinde Kubschütz zuständige Mitarbeiterin Marion Walter. Zudem hätten die Veranstalter nicht gegen Recht verstoßen, wenn sie bis 5 Uhr feiern. „Die Sperrstunde ist von 5 bis 6 Uhr“, erläutert Marion Walter und beruft sich aufs Gaststättengesetz. Auf ein Wort