dpa
Dresden - Der Dresdener Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) hat sich für eine Eintragung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften in Sachsens Standesämtern ausgesprochen. Lesben und Schwule kritisieren seit langem, dass die Standesämter des Freistaates für gleichgeschlechtliche Paare weiter verschlossen bleiben. Eine Abkehr von dem Sonderweg Sachsen ist nach wie vor nicht in Sicht.
Roßberg habe zudem als erster kommunaler Spitzenpolitiker im Freistaat die Schirmherrschaft über den sächsischen Christopher Street Day (CSD) übernommen, teilten die Veranstalter am Sonntag mit. Zum zehnten CSD in Sachsen erwarten sie mehrere tausend Teilnehmer. Mit der Aktionswoche vom 25. Mai bis 1. Juni wollen Schwule, Lesben und Transsexuelle in Dresden, Leipzig und Chemnitz für Gleichberechtigung demonstrieren. Dabei ist die Schließung der Homo- Ehe als eingetragene Lebenspartnerschaft in allen Standesämtern des Landes eine der zentralen Forderungen. Bisher ist dies nur in den drei Regierungspräsidien möglich.
Die Parade von Schwulen und Lesben geht auf Vorfälle im Juni 1969 in New York zurück, als es nach einer Polizeirazzia in einer Szenekneipe zu Krawallen kam. Hauptschauplatz war die Christopher Street im Künstler-Viertel Greenwich Village. In Deutschland wird seit gut zwei Jahrzehnten mit Demonstrationen an die Ereignisse erinnert. Die größten Paraden gibt es alljährlich in Berlin, Köln und Hamburg.