Von Marco Mach
Es hat irgendwie etwas von einem Schiff – das rote Gebäude des erneuerten Pirna-Copitzer Stadtteiltreffs an der Schillerstraße gegenüber dem Penny-Markt. Nach einem Jahr Bauzeit sind die Gerüste nun gefallen. Noch dieses Jahr soll das Haus fertig saniert werden, sagt Stadtsprecher Thomas Gockel. Großer Einzug der Vereine sei im Januar. Ihnen steht dann wieder an gewohnt zentraler Stelle ein Domizil zur Verfügung.
Ein neuer alter Bewohner wird die Pirnaer Familieninitiative sein. Deren Leiterin Sabine Born hat sich das Haus vorige Woche schon einmal angeschaut – und für gut befunden: „Wir freuen uns sehr auf die Größe, weil wir zurzeit ja sehr eingeschränkt sind.“ Die Familieninitiative muss seit Ende 2006 mit wenig Platz in ihrem Übergangsdomizil hinter der Pestalozzi-Mittelschule an der Schulstraße auskommen. Im Januar zieht sie dann wieder an die Schillerstraße, und zwar ins Obergeschoss. Laut Born stehen dem Verein dort ein Seminarraum, ein Kaffee-, ein Kreativraum, kleine Nebenräume und Büros zur Verfügung. Auch die vorübergehend geschlossene Stadtteilbibliothek wird im Erdgeschoss durch die Initiative betrieben. Mit dem Neuanfang im sanierten Gebäude will sie zudem mit ihrem Projekt Mehrgenerationen-Haus starten.
Der Platz sei nicht größer als im alten Gebäude an gleicher Stelle, so Born, aber alles effektiver eingerichtet, weil Vorräume weggefallen seien. Besonders freut sie, dass die Räume nicht im Krankenhaus-Weiß daherkämen, und dass bei der Sanierung auf ihre Vorstellungen eingegangen worden sei.
Wie im Soziokulturellen Zentrum am Sonnensteiner Varkausring entsteht auch in Copitz in der früheren Kindergarten-Kinderkrippen-Kombination („Kombi 1“) ein Kommunikationszentrum für Alt und Jung. Die Kinderbetreuung lief in diesem Gebäude mit der Schließung des Kindergartens Mitte 2005 aus, seitdem stand der östliche und mittlerweile abgerissene Flügel leer, im westlichen Teil waren bis November 2006 Vereine untergebracht.
Dieser verbleibende Teil wurde saniert, ein Aufzug, eine Glasfassade eingebaut. Im Erdgeschoss wird neben der Bibliothek auch der Verein „Behinderte und ihre Freunde“ (derzeit Robert-Klett-Ring 25) untergebracht. Das Kellergeschoss ist für Jugendliche vorgesehen und erhält einen separaten Zugang. Das Büro der Stadtteilmanagerin bleibt aus Platzgründen jedoch in der Diesterweg-Grundschule.
Neuer Fußweg
Aber nicht nur der Stadtteiltreff selbst, auch der Garten erhält eine Schönheitskur. Laut Stadtteilmanagerin Petra Müller führt künftig ein Fußweg von der Lindenstraße über das Gelände des Treffs bis zur Schillerstraße mit vereinzelten Bankplätzen. Außerdem bekommen die Vereine abgeschlossene Außenbereiche zur Nutzung und Pflege.
Zu Beginn der Sanierung fragten sich Copitzer, warum der besser erhaltene Teil weggerissen und die völlig veraltete Substanz stehen gelassen wurde. Gebäudemanager Rudolf Latt begründete: In den noch stehenden Teil wären viele Fördermittel geflossen, die man bei Abriss hätte zurückzahlen müssen. Außerdem hatte dieser Flügel schon eine Behindertenrampe.