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Rückkehr an den heimischen Herd

Der Neue im Burgkeller ist ein alter Meißner: Chefkoch Mario Burmeister. Der 40-jährige ist zurückgekehrt, nachdem er einige Jahre unterwegs war – auf Touristenschiffen auf verschiedenen Flüssen in ganz Europa.

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Der Neue im Burgkeller ist ein alter Meißner: Chefkoch Mario Burmeister. Der 40-jährige ist zurückgekehrt, nachdem er einige Jahre unterwegs war – auf Touristenschiffen auf verschiedenen Flüssen in ganz Europa.

„In Meißen bin geboren und aufgewachsen. Hier habe ich im Hamburger Hof meinen Beruf gelernt“, sagt er. Dass er sich fürs Schiff entschied, lag auch daran, dass er nach seinem Armeedienst bei der Volksmarine eigentlich bei der DDR-Handelsmarine hatte anheuern wollen. Weil mit der Wende Reise- und andere Freiheiten als Motiv in den Hintergrund traten, blieb er zunächst in der Meißner Heimat, arbeitete in verschiedenen Restaurants, war Küchenchef am Markt 6.

Höchste Zufriedenheit

Auf Donau, Main und Seine war Mario Burmeister mit internationaler Mannschaft zuständig für die kulinarische Rund-um-die-Uhr-Versorgung von 200 bis 300 Touristen, die auf manchen Reisen bis zu vier Wochen unterwegs waren. Das, was der Gast serviert bekommt, ist nur ein Teil der Aufgaben des Küchenchefs, erklärt er. Die Verantwortung für einen 15000 Artikel umfassenden Warenbestand auf dem Schiff gehört ebenso dazu wie Menüplanung oder die Durchsetzung höchster Hygiene-Standards.

Die besondere Gemeinschaft der Crews an Bord, die sich auch aus der Tatsache ergibt, dass man drei Monate lang Tag für Tag miteinander arbeitet und aufeinander angewiesen ist, gehört zu den guten Erfahrungen der letzten Jahre. Stolz berichtet Mario Burmeister, dass er bei den Ratings, die das Reiseunternehmen ständig auf der Grundlage von Gästebefragungen aufstellte, immer zwischen 95 und 98 Prozent lag, was in der Branche als ausgezeichneter Wert gilt.

Begegnungen und Gespräche mit den internationalen Gästen an Bord brachten ihm auch Anregungen für sein Handwerk. Klar, dass er einiges im Burgkeller ausprobieren will. Zum Beispiel internationale kulinarische Begegnungen.

Vorbereitung auf die Saison

Das Schiff sollte nur eine Station in seiner Chefkoch-Laufbahn sein, erzählt Mario Burmeister, der mit seinem neuen Job im Burgkeller auch die beruflich bedingte Trennung von seiner Frau und den beiden Kindern in Diesbar-Seußlitz beenden konnte.

Im Restaurant auf dem Meißner Burgberg bereitet Mario Burmeister mit seinem Team, zu dem auch fünf Koch-Lehrlinge gehören, die Saison vor. Dass der Burgkeller mit insgesamt über 600 Plätzen auch in einem Krisenjahr wie diesem gut besucht sein wird, darum ist ihm nicht bange: „80 Prozent der Gäste sind Touristen“, sagt er.

Was der neue Chefkoch zu bieten hat, will er am 13. April seinen Gästen selbst erläutern – beim Osterbrunch hoch über den Dächern der Meißner Altstadt. Harald Daßler