Rüffel für Gemeindefinanzen

Schönau-Berzdorfs Bürgermeister Christian Hänel (parteilos) ist nicht überrascht gewesen: "Der Haushalt ist nicht gesetzmäßig", zitierte Hänel kürzlich aus einem Schreiben der Aufsichtsbehörde den Gemeinderäten, "deshalb müssen wir unser Haushaltsstrukturkonzept vorantreiben." Dass die Gemeinde in die Konsolidierung muss, weil Ausgaben höher liegen als Einnahmen, war bereits vor einigen Monaten absehbar gewesen. Die zuständige Bernstädter Kämmerin Lolita Eifler hatte deshalb Vorbereitungen für eine Haushaltskonsolidierung getroffen. Das entstandene Konzept müsse bis Ende November weiter fortgeschrieben werden. Der Ergebnishaushalt, in dem Aufwendungen und Erträge der Gemeinde erfasst werden, solle bis 2022 ausgeglichen sein.
Bürgermeister Hänel hob trotz der Kritik die Leistungsfähigkeit der Gemeinde hervor: So habe Schönau-Berzdorf in den vergangenen vier Jahren große Investitionen getätigt und allein rund neun Millionen Euro ausgegeben - ein Großteil davon waren eingenommene Fördergelder. Neben Investitionen an der Blauen Lagune ist nun inzwischen auch die frühere Sporthalle zum Sport- und Begegnungszentrum um- und ausgebaut worden. Geplant sind in nächster Zeit noch die Erschließungsarbeiten an der Neuberzdorfer Höhe und der Umbau der Schiffsanleger.
Hänel betonte zugleich, dass trotz Konsolidierung die Gemeinde ihren Haushalt vollziehen dürfe, die im Plan verankerten Vorhaben also ausgeführt werden können. Deshalb ergeben sich für die Bürger keine Einschränkungen. Zusätzliche, große Wünsche - zum Beispiel nach einer eigenen Trauerhalle - seien derzeit aber nicht leistbar. Abgesehen davon tilgt die Gemeinde auch in diesem Jahr weitere 69.000 Euro für einen vor Jahren aufgenommenen Kredit zur Sanierung kommunaler Wohnungen, betonte Hänel mit Blick auf die permanente Arbeit an ausgewogenen Finanzen und gegen eine neuerliche Verschuldung.