Von Christian Kluge
Der große Boom hat zwischen Elbe und Neiße zwar noch nicht eingesetzt, aber immerhin sind derzeit sechs Mädchenmannschaften in den Bezirksligen der Region aktiv. Aushängeschilder sind dabei die Clubs aus Großdubrau und Spitzkunnersdorf, die auch im Frauenfußball stark sind. „Wir mussten zwar vor dem Saisonstart unsere B-Juniorinnen aus dem Punktspielbetrieb herausnehmen, aber es sind noch zwei Mannschaften bei den C- und D-Juniorinnen aktiv“, sagt Steffen Melzer vom SV 1896 Großdubrau. Rund 20 Mädchen kicken regelmäßig auf dem Sportplatz am Wasserturm. Die Punktspiele werden allerdings auf dem Kleinfeld ausgetragen. Die B-Mädchen des SV 1896 gehen übrigens inzwischen mit den Landesliga-Frauen auf Torejagd. Die größten Erfolge im Nachwuchsbereich hatten die Großdubrauerinnen schon drei Jahre nach der Einführung des Mädchenfußballs im Verein. In der Saison 1996/97 wurden die B-Mädels Landesmeister, Bezirksmeister, Bezirkspokalsieger und Hallenbezirksmeister.
Schon seit 1991 wird in Hagenwerder Mädchenfußball betrieben. Die dortigen C-Mädchen wurden zweimal nacheinander Vizebezirksmeister (2000 und 2001) und holten 2001 auch den Bezirkspokal. „Die Lage ist momentan etwas schwierig“, sagt Trainer Wolfgang Döring. „Wir spüren jetzt die geburtenschwachen Jahrgänge.“ Sein C-Juniorinnen-Team besteht aus elf Spielerinnen, darunter zwei aus dem benachbarten Polen. Das in Hagenwerder im Nachwuchs gut gearbeitet wird, beweist die Auszeichnung des Vereins durch den Deutschen Fußball-Bund im Juli 2000. Die Mädchen durften damals eine Woche ins DFB-Feriencamp an die Ostsee fahren.
Beim TSV 1861 Spitzkunnersdorf können die Mädels seit 1997 organisiert auf Torejagd gehen. Die von Wolfgang Kneschke und André Kropp trainierten B-Juniorinnen verfügen derzeit über zehn Spielerinnen. Die stärkste Phase im Nachwuchsbereich gab es hier zwischen 2004 und 2006, als die B-Mädchen dreimal in Folge Bezirksmeister und Bezirkspokalsieger wurden. „Diese Spielerinnen sind jetzt in unsere Frauenmannschaft aufgerückt“, sagt Heiko Kropp, der beim TSV 1861 für die Damen und Mädchen verantwortlich ist. Auch Kropp verzeichnet wie sein Kollege in Hagenwerder seit zwei Jahren Probleme durch die geburtenschwachen Jahrgänge. Dennoch gibt es eine neue Gruppe von 13 acht- bis zwölfjährigen Spielerinnen, die ab 2008 als D-Juniorinnen-Team am Punktspielbetrieb teilnehmen sollen. Der Rekord von 1200 Zuschauern auf dem Spitzkunnersdorfer Sportplatz wurde übrigens beim Spiel der TSV-Frauen gegen Bundesligist Turbine Potsdam im Jahr 2003 aufgestellt.
Bei der SpG Hoyerswerda 1919 sind insgesamt 25 Mädels bei den B- und E-Juniorinnen aktiv. Auch hier wurde schon 1991 der Grundstein für Mädchenfußball gelegt. Den größten Erfolg feierten die starken B-Mädels mit dem Gewinn der Bezirksmeisterschaft 2006/07. Vorher hatten sie schon den Vizemeistertitel geholt und standen zweimal im Bezirkspokalfinale. Die Hoyerswerdaerinnen sind in dieser Saison als Spielgemeinschaft mit der TSG Bernsdorf aktiv. Das neue E-Mädchen-Team spielt erst seit diesem Jahr in der Stadtliga.
Beim SV Einheit Radeberg umfasst das Team der B-Juniorinnen elf Spielerinnen. Die Mannschaft wurde für die Saison 2007/08 neu zusammengestellt und erhofft sich aufgrund der neuen Zweitspielrecht-Regelung in der Winterpause weitere Zugänge.