Von Sven Görner
Der Platzcharakter vor dem ehemaligen Kulturhaus „Heiterer Blick“ in Radebeul-West soll stärker ausgeprägt werden. Vor allem aber will die Stadt dort die Kreuzung übersichtlicher gestalten. Um das zu erreichen, soll die gerade Zufahrt von der Moritzburger Straße in die Karlstraße verschwinden. Künftig wird es dort eine reine Kreuzung von Moritzburger und Winzerstraße geben. Einer entsprechenden Ausbauvariante des Landschaftsarchitekturbüros Heinrich aus Radebeul stimmte der Stadtentwicklungsausschuss jetzt zu. Das Büro war mit seinen Ideen als Sieger aus einem Workshop hervorgegangen, an dem sich sechs Landschafts- und Straßenplanungsbüros beteiligt hatten.
Mit dem Ausbau soll eine leistungsfähige Straßenführung erreicht werden, die dennoch nicht zum Rasen einlädt und außerdem Fußgänger und Radfahrer in diesem Bereich sicher führt. Der prägende Charakter des unteren Teils der Moritzburger Straße als historische Kastanienallee soll bei der Neugestaltung aufgegriffen werden, auch wenn gerade erst etliche der alten Bäume gefällt wurden. Auch die Sichtachse zum Wasserturm will die Stadt als Besonderheit erhalten. Um das zu erreichen, wird die Fläche vor dem Bäcker neu gestaltet. Auch Kurzzeitparkplätze sind geplant.
Die S-förmige Führung der Moritzburger Straße verschwindet indes nicht. Allerdings wird das „S“ gestreckt, wodurch die Möglichkeit geschaffen werden soll, in landwärtiger Richtung noch vor der Querung der Winzerstraße eine breite und grüne Fußgängerinsel zu platzieren. Noch nicht geklärt ist bisher, wie die Angebotsspur für Radfahrer im unteren Teil der Moritzburger aufgegriffen und bergauf durch den Ausbaubereich fortgeführt werden kann. Das sei zumindest bis zur Kellereistraße wichtig. Von dort aus könnte dann durch den Waldpark weiter ins Oberland gefahren werden, gab Wolfgang Jacobi (CDU) zu bedenken.
Mit der Straßenverkehrsbehörde muss im weiteren Verlauf der Planung noch besprochen werden, ob im Bereich der Querungshilfe zusätzlich ein Zebrastreifen notwendig ist. Der Fachausschuss möchte stattdessen lieber die Insel etwas verbreitern lassen.
Voraussetzung dafür, dass die Kreuzung überhaupt neu gestaltet werden kann, ist allerdings der Abriss des inzwischen zur Ruine verkommenen Kulturhauses. Einen neuen Investor gibt es bereits, der dort Wohnungen bauen will. Damit die Pläne der Stadt aufgehen, muss der Eigentümer von dem Grundstück 250 Quadratmeter an die Stadt verkaufen.