Natürlich werden die Ostritzer Ostersaat-reiter am Sonntag ab 13 Uhr unterwegs sein. Pfarrer Norbert Hilbig geht jedenfalls trotz aller Wetterunbilden derzeit nicht davon aus, dass gerade beim 385. Saatreiten mit der Tradition gebrochen werden müsse: „Wenn wirklich ein Schneesturm ausbricht, dann überlegen wir, ob die Reiter dann wirklich losreiten“, sagt er. Ausfallen werde der Ritt trotzdem nicht – er werde dann nur auf einen anderen Termin verschoben. Das sei seines Wissens durchaus schon zwei bis dreimal nötig gewesen.
Der Dittersbacher Ludwig Ebermann kann sich sogar an einen solchen Fall erinnern: Um 1970 sei Ostern nicht geritten worden. Da habe es überraschend stark geschneit, erinnert sich der Mann, der selbst zum 38. Mal dabei sein wird. Allerdings sei es heutzutage dank des guten Wetterberichtes nicht mehr wahrscheinlich, dass man so vom Schnee überrascht werde.
Dennoch zahlt der Zug der Reiter in diesem Jahr Tribut an den Winter: „Wir werden vom Kloster aus dann nicht über die Felder reiten, sondern auf der B 99 Richtung Stadt zurückkehren“, sagt er. Das sei der Sicherheit geschuldet. Denn auf Feldern und kleinen Wegen und Straßen liege reichlich Schnee, vielerorts ist es vereist. „Wir hoffen, dass die Anlieger und die Stadt uns da vielleicht im Vorfeld ein bisschen helfen“, wünscht sich Ebermann.
Aber nicht nur die Pferde – vor allem die Tiere, die vorn und hinten beschlagen sind – haben mit Glätte zu kämpfen. Auch die Reiter werden sich gut wappnen müssen: „Es ist nicht so angenehm, bei den Temperaturen im Sattel zu sitzen“, sagt der Reiter aus Dittersbach. Dennoch, so schätzt er, werden etwa 80 bis 90 Reiter auch in diesem Jahr wieder dabei sein. Einige polnische Reiter haben ihr Kommen auch angekündigt. (SZ/abl)
Wegen der Prozession ist am Ostersonntag die B 99 zwischen 13 und 16 Uhr in Ostritz kurzzeitig gesperrt. Auch die Zufahrt zum Kloster ist von 13 bis 15 Uhr voll gesperrt.