Freistaat wirbt für Montanregion Erzgebirge

Bald werden es noch mehr wissen, dass die Bergbaulandschaft des Erzgebirges auf der Unesco-Welterbeliste steht. Im Auftrag der Wirtschaftsförderung Erzgebirge werden demnächst touristische Hinweisschilder an den Autobahnen des Freistaates aufgestellt. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) hat diese genehmigt.
Wie Sachsens Wirtschaftsministerium informiert, werden die Schilder an der A 72 in Fahrtrichtung Leipzig zwischen den Anschlussstellen Zwickau-West und Zwickau-Ost sowie an der A 4 in Fahrtrichtung Görlitz zwischen den Anschlussstellen Glauchau und Hohenstein-Ernstthal errichtet. "Die Aufstellung kann vorgenommen werden, sobald die Schilder gefertigt sind", heißt es in der Mitteilung.
An der A 17, die direkt durchs Osterzgebirge und damit an einem der Bestandteil der Montanregion vorbeiführt, werden jedoch keine Schilder aufgestellt, teilt der Pressesprecher des Lasuv, Franz Grossmann, auf SZ-Nachfrage mit. Das habe zwei Gründe: "Zum einen gilt der Grundsatz, dass für jedes Motiv nur zwei Standorte zugelassen werden", so Grossmann. "Und zum anderen ist an der A 17 auch kein Standort mehr frei."
Auch die Pinge gehört zum Unesco-Weltwerbe
Im Erzgebirge wurde vom 12. bis zum 20. Jahrhundert Bergbau betrieben. In diesen 800 Jahren hat sich eine einzigartige Kulturlandschaft auf beiden Seiten der sächsisch-böhmischen Grenze herausgebildet. Das wurde von der Unseco gewürdigt. Im Juli 2019 wurde die Region als "Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří" in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen.
Zu ihr gehören 22 Bestandteilen, 17 auf sächsischer und fünf auf tschechischer Seite, die den prägenden Einfluss der jahrhundertelangen Bergbauaktivitäten auf die Entwicklung einer ganzen Region bezeugen. Die ausgewählten bergbaulichen Sachzeugen repräsentieren die wichtigsten Bergbaugebiete und Epochen des sächsisch-böhmischen Erzbergbaus.
In der Region Altenberg gehören die Pinge, der Zwitterstock Tiefer Erbstolln, der Aschergraben, der Arno-Lippmann-Schacht und die Montanlandschaft Zinnwald, aber auch die hochmittelalterlichen Silberbergwerke in Dippoldiswalde und die Burg und die Stadtkirche Lauenstein dazu.
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hofft, dass sich die Aufnahme auf die Liste für die Region auszahlt. "Speziell für das Erzgebirge bietet der Welterbetitel die Chance, internationale Aufmerksamkeit zu erlangen und die Region als bedeutenden Teil der über 1.000 Jahre alten Kulturlandschaft Sachsens mit ihren charakteristischen Merkmalen national und weltweit noch stärker in den Fokus der touristischen Vermarktung zu rücken", so Dulig. "Die Hinweisschilder an der Autobahn sollen auf die Region aufmerksam machen." Dort laden Ausstellungen, Veranstaltungen, Kirchen und Sehenswürdigkeiten ein, die Bergbaugeschichte zu erkunden.
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