Sagt die Kulturveranstaltungen ab!

Semperoper und Staatsschauspiel Dresden stellen ihren Spielbetrieb ein, die staatlichen Museen canceln alle Veranstaltungen – ist das nicht übertrieben? Nein. Die Häuser des Freistaats greifen zur einzig richtigen Maßnahme, um einer rasanten Verbreitung des Coronavirus’ entgegenzuwirken und damit die Menschen zu schützen.
Andere Veranstalter in Sachsen halten sich bis Redaktionsschluss stur an die Maßgabe des Gesundheitsministeriums: Ab 1.000 Zuschauern wird abgesagt. Man hört erleichtertes Aufatmen von Kulturschaffenden, die dann 600, 700 oder mehr Leute in einen Saal lassen und Desinfektionsmittel aufstellen. Doch das ist viel zu kurz gedacht.
Ja, es wäre ein großer Einschnitt, wenn die Sachsen einige Wochen lang keine Kulturveranstaltungen besuchen könnten. Vielleicht würde es Verunsicherung erst schüren. Doch ungleich schlimmer wären Zustände wie es sie jetzt in Italien gibt. Großveranstaltungen sind laut den führenden Experten ein massives Risiko. Da ist es egal, ob die Menschen sich zum Fußball oder Theater versammeln. Nah ist nah.
Für kleinere, private Veranstalter sind wochenlange Schließungen existenzbedrohend. Darum sollte die Politik Zusagen machen und den Kulturschaffenden das Überleben sichern, wenn diese den großen Theatern folgen und das einzig Sinnvolle tun: den Spielbetrieb einstellen.