SZ +
Merken

Saniertes Elbgaubad lädt wieder ein

Weinböhla. Die Gemeinde hat seit dem Herbst 100 000 Euro investiert. Für den ungetrübten Badespaß fehlt jetzt nur noch die Sonne.

Teilen
Folgen

Von Sven Görner

Einen musikalischen Wettstreit lieferten sich gestern Vormittag Mädchen und Jungen des Kindergartens Wiesenblume und Schüler der Weinböhlaer Grundschule mit den Fröschen im Elbgaubad. Mit vier Tagen Verspätung startete die Einrichtung in die diesjährige Badesaison.

Die kleine Verzögerung nehmen die Weinböhlaer sicher gern in Kauf, hat die Gemeinde seit dem Herbst doch rund 100 000 Euro in die Verschönerung des 85 Jahre alten Bades gesteckt. Komplett verschwunden sind beispielsweise die alten Sanitäranlagen. In dem von Grund auf sanierten Funktionsgebäude am Eingang gibt es dafür jetzt moderne Toiletten und Umkleidekabinen. Die Fliesenarbeiten übernahm der Bauhof, bei den Arbeiten im Gelände halfen Ein-Euro-Jobber. Und auch örtliche Firmen kamen zum Zug.

Planschen und matschen

„Besonders freue ich mich, dass es mit der neuen Treppe noch rechtzeitig geklappt hat“, sagte Bürgermeister Reinhart Franke (CDU) bei der gestrigen kleinen Eröffnungsfeier. Zwar musste das Edelstahlgeländer nach dem symbolischen Durchschneiden des Bandes noch richtig festgeschraubt werden, doch das störte die gute Stimmung nicht. Schließlich hatte der lange Winter für den Bauverzug gesorgt. Über die massive Betontreppe gelangt man ins Wasser, am oberen Ende stehen zwei neue Duschen.

Nicht nur die kräftige Farbe des sanierten Funktionsgebäudes fällt auf, sondern auch die neu gepflasterten Wege. Ins Auge sticht auch das strahlende Blau des Planschbeckens. Die alten Patten sind verschwunden, stattdessen wurde neuer Estrich und eine Folie eingebaut. „An einem neuen Spielgerät können die jüngsten Besucher außerdem nach Herzenslust mit Wasser und Sand herummatschen“, sagt Franke.

Die Kindergarten und Hortkinder können das gemeindeeigene Bad übrigens kostenlos besuchen. Doch auch sonst sind der eine Euro Eintritt für Erwachsene und die 50 Cent für Kinder eher ein symbolischer Preis. „Die laufenden Kosten für den Betrieb des Bades lassen sich damit natürlich nicht decken“, so der Bürgermeister. „Aber ich denke, das Bad ist wie die Bibliothek oder der Zentralgasthof ein wichtiges Angebot für unsere Bürger. Ich bin froh, dass auch der Gemeinderat das so sieht.“

Im Durchschnitt besuchen rund 10 000 Gäste pro Saison das Bad. Mit 15 000 Besuchern war 2003 ein gutes Jahr. „Durch die rund 5 000 Euro Einnahmen erreichen wir eine Kostendeckung von eins zu zehn“, rechnet Franke vor, „stehen auf der Ausgabenseite doch etwa 30 000 Euro Personal- und 20 000 Euro Wasserkosten.“

Kooperation mit Wellenspiel

Dass die Gemeinde jetzt zwei Bademeister einsetzen kann, verdankt sie vor allem der Zusammenarbeit mit dem „Wellenspiel“ in Meißen. Im Winter arbeitet Manuela Henke dort, im Sommer in Weinböhla. „Das hilft dem Wellenspiel und uns“, freut sich der Bürgermeister.

Für einen richtigen Saisonstart war gestern allerdings doch nicht alles perfekt: Das Thermometer stieg im Wasser nur auf 18 Grad. An Regentagen und bei Temperaturen unter 20 Grad bleibt das Bad geschlossen.