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Saufen ade

Mit Befremden haben wir vernommen, dass die Stadt Pirna ein Alkoholverbot für den Friedenspark verhängt hat. Es ist diskriminierend gegenüber denen, die täglich im Park ihr Bierchen zischen. Sie haben ein Recht darauf zu saufen, wo sie wollen.

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Mit Befremden haben wir vernommen, dass die Stadt Pirna ein Alkoholverbot für den Friedenspark verhängt hat. Es ist diskriminierend gegenüber denen, die täglich im Park ihr Bierchen zischen. Sie haben ein Recht darauf zu saufen, wo sie wollen. Es ist gemein von der Stadt, die Trinker jahrelang in dem Glauben zu lassen, dass sie im Friedenspark unbehelligt saufen können, um ihnen dann, wenn sie sich an den Zustand gewöhnt haben, das Trinken zu verbieten. Das Alkoholverbot gilt auch für die an den Park grenzenden Fußwege an der Breiten Straße. Was machen aber die Anwohner, die Hochprozentiges eingekauft haben und nach Hause schaffen wollen? Gelangen sie nur noch gegen ein Bußgeld in ihre Wohnung? Oder müssen sie die Spirituosen unter ordnungsgewaltlicher Aufsicht austrinken und dürfen dann erst passieren? Das Alkoholverbot soll vor allem die Schüler schützen, die die am Park liegende Goethe-Mittelschule oder das Schiller-Gymnasium besuchen. Doch wie werden jetzt Klassenarbeiten ausfallen? Wie vielen hat vielleicht der morgendliche Schluck eines Gastfreundlichen geholfen, Lerndruck und Prüfungen beruhigt zu überstehen? Das Beste ist, die Stadt richtet im Bürgerbüro im Rathaus eine Trinkhalle ein. So hat die sie gefürchtete Klientel wenigstens ständig im Blick.