Schaden im Elbgalerie-Parkhaus größer als gedacht

Riesa. Nach dem schadensträchtigen Unfall vom Donnerstag war am Freitag schon wieder Normalität ins Elbgalerie-Parkhaus eingekehrt. Soweit möglich, seien die Reparaturen am Parkhaussystem bereits abgeschlossen und alle Automaten wieder funktionsfähig, sagte Elbgalerie-Centermanager Andree Schittko zur SZ. Der tags zuvor total beschädigte Ticketautomat an der zweiten Zufahrtsspur ins Parkhaus müsse allerdings ersetzt werden. Was dauern kann.
Wie viel Zeit für Bau, Lieferung und Montage des Teils vergehen wird, da wagt Centermanager Schittko keine Prognose. Unklar sei auch, wie lange die Schadensregulierung mit der Versicherung des mutmaßlichen Unfallverursachers dauern wird. Bis alles geklärt und repariert ist, wird nur eine der zwei Zufahrtsspuren ins Parkhaus nutzbar sein.

Verantwortlich für die Schäden an Parkhaustechnik, einer Wand und einer Hand voll Autos ist offenbar ein 79-Jähriger. Laut einer Mitteilung der Polizeidirektion Dresden vom Freitag summiert sich der Gesamtsachschaden des Einparkunfalls vom Donnerstag auf insgesamt etwa 30.000 Euro. Doch es könnte noch mehr sein. „Bei uns hat sich heute herausgestellt, dass mehr kaputtgegangen ist, als wir am Donnerstag gesehen haben“, so Elbgalerie-Centermanager Andree Schittko am Freitag.
So seien Anfahrschutze stärker in Mitleidenschaft gezogen worden als gedacht. Auch einige für die geplanten Sanierungsarbeiten im Parkhaus stehenden Montagestützen seien verbogen worden und nicht mehr benutzbar. „Eine der Stützen wurde auch in die Sprinkleranlage gedrückt, sodass diese auf etwa 20 Meter Länge verzogen ist“, sagt Andree Schittko. Die automatische Feuerlöschanlage sei sicherheitsrelevant und müsse definitiv in Ordnung gebracht werden. Statt der am Donnerstag vom Centerleiter geschätzten 8.000 Euro könnte der Schaden sich daher auf fast das Doppelte belaufen.
Besonders ärgerlich ist das Ganze für die Elbgalerie, weil die Parkhaustechnik mit Ticket- und Kassenautomaten gerade erst vor einer Woche nach 21 Jahren erneuert worden war. Kosten laut Centerleitung: etwa 70.000 bis 80.000 Euro. „Die Zeiten von gelöschten Magnetstreifen durch Smartphones und Magneten hat ein Ende!“, hieß es erst am 8. Mai auf der Facebookseite des Einkaufszentrums.
"Kein Unbekannter"
Bemerkenswert könnte den Unfall vom Donnerstag aber noch etwas anderes machen: Denn der mutmaßliche Verursacher soll im Elbgalerie-Parkhaus vor noch nicht allzu langer Zeit am Steuer gesessen haben, als es dort krachte. Centermanager Andree Schittko bestätigte eine Verbindung nicht direkt, sagte aber auf Nachfrage, der Fahrer vom Donnerstag sei für ihn „kein Unbekannter“.
Schwere Unfälle habe es in etwas mehr als 20 Jahren im Elbgalerie-Parkhaus nur wenige gegeben, blickt Schittko zurück. Rempler, Kratzer oder abgefahrene Spiegel – das komme aber hin und wieder vor. Eine Unfallstatistik führe man jedoch nicht. Da das Center keine Verantwortung für von Dritten verursachte Schäden übernehme, gebe es dazu keinen Anlass. „Wir behandeln das Parkhaus nicht als Privatgelände, sondern als öffentlichen Raum“, so Andree Schittko.
In den sozialen Netzwerken gab es nach Bekanntwerden des Unfalls Debatten, ob ab einem bestimmten Alter Fahrtauglichkeitsprüfungen verpflichtend sein sollten.