Niesky. Die Untersuchungen der getöteten 71 Schafe der Herde, in der Mitte März ein Fall von Scrapie aufgetreten war, sind abgeschlossen. Dies teilte Amtstierarzt Arno Rothenburger der SZ mit. Demnach war kein anderes Tier der Herde von der BSE-ähnlichen Krankheit, auch bekannt als Traberkrankheit, befallen. „Das ist sehr positiv, denn damit gibt es keine weiteren Erkrankungs-Gefahren mehr in diesem Bestand“, sagt Rothenburger.
Allerdings müssten jetzt noch die neugeborenen Lämmer auf ihre Widerstandskraft gegen die Traberkrankheit hin überprüft werden, da nicht klar ist, von welchem der drei Böcke der Herde sie abstammen. Einer von ihnen musste getötet werden, weil er gegen Scrapie nicht ausreichend resistent war. Sollte er der Vater der Lämmer sein, besteht die Gefahr, dass auch seine Nachkommen der Krankheit nicht genügend Widerstandskraft entgegenzusetzen hätten. Das wird jetzt mit einer Gen-Untersuchung überprüft. Im schlimmsten Falle müssten sie dann ebenfalls getötet werden. Mittlerweile wurde der Stall gründlich gereinigt und desinfiziert. „Unsere nächste Aufgabe ist der Wiederaufbau des Bestandes gemeinsam mit dem betroffenen Schäfer“, sagt Rothenburger. In Frage dafür kämen jedoch nur Tiere, bei denen eine Gen-Untersuchung gezeigt habe, dass sie resistent gegen die Traberkrankheit sind. „Das ist gar nicht so einfach, weil diese Untersuchungen noch nicht so verbreitet sind“, sagt der Amtstierarzt. Dem Sächsischen Schafzuchtverband lägen bis heute die Unterlagen von rund 1 000 getesteten Schafen vor.
„Wir werden auch in Zukunft eng mit dem betroffenen Schäfer zusammenarbeiten und den Betrieb alle drei Monate kontrollieren“, betont Rothenburger. „Es liegt auch in seinem Interesse, dass in der jetzigen Situation keine Fehler gemacht werden.“ (ja)