Von Thomas Mielke
Die Heidschnucken und Skudden machen hier ihren Job als Landschaftspfleger“, sagt Alexander Harter lächelnd und zeigt auf die kleine Herde in der Mitte einer riesigen Offenlandschaft im Bergbaufolge-Gebiet auf Elsterheider Territorium. Ein von dem Leiter des Naturschutz-Großprojektes „Lausitzer Seenland“ beauftragter Lautaer Schäfer baut diese Herde aus Ziegen und verschiedenen Schafrassen seit Kurzem auf. Eines Tages sollen 400 Tiere auf rund 400 Hektar unter anderem dafür sorgen, dass die Offenlandschaft auch offen bleibt. Unterstützung könnten sie von den viel größeren Galloway-Rindern und Przewalski-Pferde bekommen. Vorerst aber stehen die 100 Tiere allein auf weiter Flur und kargem Boden.
Aufträge für sieben Firmen
Die Ziegen und Schafe sind eines der ersten sichtbaren Zeichen dafür, dass das Naturschutz-Großprojekt „Lausitzer Seenland“ seine inhaltliche Arbeit begonnen hat. Und es werden bald mehr Zeichen. Insgesamt sieben sächsische Firmen bekommen in diesem Jahr Aufträge im Wert von 200 000 Euro über das Naturschutz-Großprojekt. Eine befreit zum Beispiel einen Teil der Offenlandschaft von Überresten harter Gräser, damit lichtliebende Pflänzlein eine Chance haben.
Ganz besonders schützenswert findet Alexander Harter auch die Halboffenlandschaft mit Büschen, Bäumen und Freiland. Zum Teil sind dort Überreste des Bergbaus wie unbewachsene Kippenflächen mit steilen Böschungen zu sehen.
Um die schöne Landschaft am Blunoer Südsee zeigen zu können, plant er in der Nähe von Klein Partwitz 2007 ein Aussichtsturm oder eine -plattform zu bauen. Ein zweiter ist angedacht. Die ersten Bäume des 21-jährigen Kiefernbestandes werden geschlagen und durch Laubbäume ersetzt, erklärt Steffen Noack-Laderick aus Bluno. Auch wird der Rand der Kiefer-Monokultur aufgelichtet, damit sich wieder andere Pflanzen ansiedeln können. In Harters und Noack-Ladericks Projektplan stehen darüber hinaus noch weitere Maßnahmen, mit denen das Bergbaugebiet entwickelt werden soll. Zur Wiederansiedlung ursprünglicher oder dem Erhalt seltener Tiere und Pflanzen – von denen im Projektgebiet mindestens 32 Arten der Roten Liste leben.