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Schaller tritt nicht mehr an

In der kommenden Woche soll feststehen, wer die Bewerbung um den Titel der „Kulturhauptstadt Europas“ vorbereitet. Die Verhandlungen um den künftigen Manager für die Bewerbung von Görlitz als „Kulturhauptstadt Europas“ stehen kurz vor dem Abschluss.

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Von Frank Seibel

In der kommenden Woche soll feststehen, wer die Bewerbung um den Titel der „Kulturhauptstadt Europas“ vorbereitet.

Die Verhandlungen um den künftigen Manager für die Bewerbung von Görlitz als „Kulturhauptstadt Europas“ stehen kurz vor dem Abschluss. Wenn es nicht noch Unklarheiten im Detail gibt, hofft Kulturbürgermeister Ulf Großmann (CDU) damit, dass Anfang nächster Woche die Personalie in trockenen Tüchern ist.

Der ehemalige Görlitzer Theaterintendant Wolfgang Schaller steht offenbar nicht mehr für die Aufgabe zur Verfügung. Er hat seine Bewerbung zwar nicht offiziell zurückgezogen, ist aber nicht zum Gespräch erschienen, bestätigte Großmann. Schaller könnte sich ohnehin nur bis zum Sommer nächsten Jahres voll engagieren. Danach wird er Intendant der Staatsoperette Dresden. Insgesamt hätten sich rund 30 Bewerber gemeldet. Großmann sprach vorgestern von „sehr, sehr guten Bewerbern“. Vier hat die Stadtverwaltung in die engere Wahl gezogen. Nun wird sich der Beirat für das Projekt „Kulturhauptstadt“ mit der endgültigen Auswahl befassen.

30 Bewerber haben sich gemeldet

Angegliedert wird die Geschäftsstelle für die Bewerbung an den Europahaus-Verein. Allerdings ist ein eigenständiges Büro in der Altstadt geplant, von wo aus die Bewerbung vorbereitet wird, teilte Bürgermeister Großmann auf Anfrage mit.

Der Leiter (oder die Leiterin) dieser Geschäftsstelle wird zunächst bis zum Frühjahr 2004 für das Projekt arbeiten. Dann muss das Konzept für die Bewerbung als Kulturhauptstadt fertig sein und in Text und Bild abgegeben werden. Danach wird auf Bundesebene entschieden, welche deutsche Stadt für das Jahr 2010 die Nase vorn hat und sich dann „Kulturhauptstadt Europas“ nennen darf. Großmann hofft, das der Manager schon vor dem 1. Januar starten kann.

Offiziell müssen die Bundesländer bis Mitte nächsten Jahres ihre Favoriten benennen. Doch Ulf Großmann ist guter Dinge, dass sich das in Sachsen schon früher klären lässt. Die CDU-Fraktion im Landtag hat sich bereits einstimmig für Görlitz ausgesprochen. Auch mit der PDS hat es Großmann zufolge schon Gespräche gegeben; mit den Sozialdemokraten stehen noch Gespräche an. Großmann hofft, dass der Landtag sich auf einer seiner nächsten Sitzungen positioniert und die Regierung des Freistaates daraufhin Görlitz als sächsischen Kandidaten vorschlägt.

Noch ungewiss ist die Zukunft des geplanten Fördervereins für die Bewerbung. Zwar sei das Interesse aus der Wirtschaft und unter den Bürgern beachtlich, doch bislang sei noch offen, wer sich an die Spitze dieses Vereins stellt. Großmann versteht diesen Verein als eine Art Bürger-Initiative für die Bewerbung. Die offizielle Vereinsgründung war für Mitte Oktober geplant., wird nun aber verschoben.