Von Robert Reuther
Auf der Jonsdorfer Gemeinderatssitzung stand ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung: Was passiert mit dem Grenzübergang von Jonsdorf ins tschechische Krompach, wenn am 21. Dezember das Schengenabkommen in Kraft tritt, hieß die viele bewegende Frage.
Bürgermeister Horst Zimmermann bezeichnete die Situation als verworren. Keiner wüsste so richtig, was passiert. „Mal wird gesagt, dass die Steine, die die Straßen versperren, wegkommen. Dann heißt es wieder, sie bleiben da.“ Fakt sei lediglich, dass die Gemeinde eine Empfehlung an den Landkreis abgeben muss, ob der Grenzübergang in Zukunft nur von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden darf oder eben auch von Autos.
Daraufhin entbrannte eine Diskussion zwischen den Mitgliedern des Gemeinderates, bei der die Vor- und Nachteile einer Pkw-Benutzung abgewogen wurden. Auf der einen Seite wies der Bürgermeister darauf hin, dass viele Anwohner eine erhöhte Kriminalität befürchteten. Es sei allerdings anzunehmen, dass Diebe sich ohnehin das holen würden, was sie haben wollen und sich dabei auch nicht von Steinen oder einer Grenze abschrecken lassen. Einer der Gemeinderäte forderte dazu auf, die touristischen Chancen nicht zu vergessen, schließlich kämen auch viele tschechische Gäste in das Gebirgsbad nach Jonsdorf.
Am Ende wurde beschlossen, dem Landkreis vorzuschlagen, den Grenzübergang vorerst nur von Radfahrern und Fußgängern nutzen zu lassen. Auch wenn die Straße auf deutscher Seite 4,50 Meter breit und damit beidseitig befahrbar wäre, sei auf der tschechischen Seite noch keine durchgängige Asphaltdecke vorhanden. „Bis das nicht verändert worden ist, sollte der Übergang für Autos gesperrt bleiben“, erklärte Bürgermeister Horst Zimmermann. Noch im November will er mit seinem Amtskollegen aus Krompach über das Thema sprechen.