SZ +
Merken

Scheune brennt lichterloh

In einem Bauernhof breitet  sich ein Feuer rasend schnell  aus. Es kann nur mit Mühe gestoppt werden.

Teilen
Folgen

Von Mandy Schaks

Mehrfach schreckte gestern Vormittag Sirenenalarm die Dippser hoch. Untrügliches Zeichen dafür, dass die Feuerwehr dringend Nachschub braucht. Ein Feuer war in einer Scheune in Seifersdorf in einem Bauerngehöft auf der Bergstraße ausgebrochen. Die Flammen fraßen sich in unglaublicher Geschwindigkeit durch den Holzgiebel und schlugen im Nu durchs Dach. Wer bis dahin noch nichts vom Brand gehört hatte, konnte ihn schon bald nicht mehr übersehen.

Eine tiefgraue, teils schwarze Rauchsäule stand meterhoch über Seifersdorfer Flur und zog als dicke Wolke Richtung Malter-Talsperre. Schon Dutzende Meter vom Unglücksort entfernt knisterte und krachte es beängstigend. Dachschiefer und Holzlatten donnerten zu Boden – unter der Feuersbrunst und unter dem Druck des Wasserstrahls. Sogar das metallene Eingangstor zur Scheune begann, unter der gewaltigen Hitze zu schmelzen. Und die Flammen züngelten immer wieder gefährlich am Dach des angrenzenden Wohnhauses.

Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren mit einem Großaufgebot zum Brand geeilt. Immer wieder rückte Verstärkung an. Schließlich waren insgesamt rund 100 Mann im Einsatz. Brandlöscher aus Seifersdorf, Paulsdorf, Dippoldiswalde, Ulberndorf, Schmiedeberg, Borlas, Karsdorf, Rabenau und Oelsa rollten von allen Seiten Schläuche aus und nahmen den Brandherd unter Wasser-Beschuss. Selbst aus der Höhe versuchten Feuerwehrleute, sich mit dem Hubsteiger der Dippser Wehr von oben zu nähern und die Glutnester zu ersticken.

Doch die Brandlöscher hatten keine Chance. Sie konnten die Scheune nicht mehr retten und mussten alles daran setzen, dass das Feuer nicht noch danebenstehende Gebäude erfasst und abfackelt. Die Flammen griffen schon nach dem Wohnhaus, konnten aber noch gestoppt werden. Viele Seifersdorfer, die das Drama am Rande verfolgten, bangten mit – mit den Rettern und mit den Anwohnern. Die konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, auch weil es einen Mann wie Aniko Menzer gab. Der Seifersdorfer Elektriker war zufälligerweise zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Er hatte gerade auf dem Grundstück zu tun, als es auf einmal nebelte. „Erst habe ich mich gewundert“, berichtet Aniko Menzer. Für einen kurzen Moment glaubte er, jemand verbrennt Gartenabfälle. Dann aber sah er schon Nebelschwaden übers Dach ziehen. Er hat die Feuerwehr alarmiert, ist dann zu den Nachbarn gerannt und hat Sturm geklingelt, um sie vor dem Feuer zu warnen. „Mich schmeißt es jetzt noch“, sagte er später.

Von den Anwohnern kam nach ersten Erkenntnissen der Polizei niemand zu Schaden. Es soll sich aber dem Vernehmen nach ein Feuerwehrmann durch Rauchgase leicht verletzt haben. Während der Löscharbeiten musste die Straße zwischen Seifersdorf und Borlas voll gesperrt werden. Was den Brand ausgelöst hat, ist noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen dazu aufgenommen. Die Spezialisten können die Scheune aber erst untersuchen, wenn keine Gefahr mehr besteht, alle Glutnester gelöscht sind und der Bau auch wieder so weit abgekühlt ist, dass er betreten werden kann, sagte ein Sprecher der Polizei. Möglicherweise können die Arbeiten heute beginnen. Offen ist auch noch, welchen Schaden der Brand verursacht hat.