Die Lebensstationen eines bewegten Lebens stehen im Mittelpunkt einer Lesung am 20. Mai, um 19 Uhr, in der Stadtbibliothek Bautzen. Der Münchener Schriftsteller Rainer Vollath liest aus seinem Debütroman „Zwei Lieben“, der sich um die Geschichte des homosexuellen Berliners Fritz von der Zeit des Nationalsozialismus bis in die Nachkriegszeit dreht.
Der 28-jährige Fritz wird 1938 in Berlin von der Gestapo verhaftet. Sieben Jahre verbringt er in den KZ Sachsenhausen und Flossenbürg. Was ihm beim Überleben hilft, ist seine Liebe zum Mithäftling Jan. Bei Kriegsende trennen sich ihre Wege. Aus Angst vor Repressalien führt Fritz nach dem Krieg ein Doppelleben und traut sich nicht, zu seinem Schwulsein zu stehen. Vollath erzählt in sich zeitlich abwechselnden Kapiteln den Überlebenskampf im KZ und das Aufkeimen der Schwulenbewegung in der Nachkriegszeit. In klarer, nüchterner Sprache zeichnet er das Leben eines Mannes nach, der es schafft, sich seinen Platz in der Gesellschaft zu erkämpfen.
Rainer Vollath, geboren 1966, hat in München, Paris und Kiel Romanistik und Germanistik studiert. Er lebt als Autor in München und der Provence. (SZ)
Lesung: 20. Mai, 19 Uhr, Eintritt: 3 Euro