Von Bettina Klemm
„Wir haben noch über 80 Zentimeter Wasserstand in der Elbe und können fast noch wie gewohnt fahren“, sagt Michael Lohnherr, Chef der Sächsischen Dampfschiffahrt. Heute werde er entscheiden, wie das Programm am Freitag und am Wochenende aussehen wird. Problematisch sei es vor allem, wenn die Schiffe drehen und an die Anleger fahren müssen. So können die Dampfer schon nicht mehr in Decin und Heidenau anlegen.
Mit einem schnellen Anstieg der Elbe rechnet Lohnherr nicht. Aber in der 170-jährigen Geschichte der Dampfschifffahrt habe es immer wieder Hoch- und Niedrigwasser gegeben. Damit müsse man leben. Derzeit könne die Sächsische Dampfschiffahrt eine Zwangspause relativ gelassen hinnehmen: „Wir haben uns in dieser Saison ein fettes Polster angefressen. Im Juli sind die Umsätze um 40 Prozent im Vergleich zum kühlen Vorjahr gestiegen“, sagt Lohnherr.
In diesen Tagen wird am Elbufer in der Nähe der Marienbrücke gearbeitet. „Wir nutzen den extrem niedrigen Stand der Elbe, um die fünf Regenauslässe auszubaggern“, sagt Torsten Fiedler von der Stadtentwässerung Dresden. Die Regenauslässe dienen bei hohen Niederschlägen dazu, die Kanalisation zu entlasten. Dabei fließt überschüssiges Wasser direkt in die Elbe. Die Arbeiten kosten etwa 25 000 Euro und werden voraussichtlich in der nächsten Woche beendet sein.
Sollte der Elbpegel dann wieder steigen, wird auch der Bagger, der jetzt in Höhe Pieschen aufgebaut ist, aktiv. „Er wird Auflandungen an der Fahrrinne abbaggern“, sagt Klaus Kautz, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes.
Auch das städtische Umweltamt will angeschwemmtes Land, und damit auch Hochwasserschäden von 2002 beseitigen, damit der Fluss bei einer erneuten Flut mehr Platz hat. „Wir können damit wahrscheinlich erst im nächsten Jahr beginnen, noch laufen die entsprechenden Planungen“, sagt Frank Frenzel vom Umweltamt. Allerdings stünden dafür vorerst 750 000 Euro zur Verfügung, das reiche nur für einen relativ schmalen Streifen.