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Schiffsmühlengelände wird freigeräumt

Passanten des Radebeuler Gewerbegebietes an der Liststraße können es verfolgen. Quasi in Zeitlupe verschwindet hier die ehemalige Gärtnerei Lukas Stück für Stück. Doch das wird nicht einfach gemacht, um das Gelände zu beräumen.

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Passanten des Radebeuler Gewerbegebietes an der Liststraße können es verfolgen. Quasi in Zeitlupe verschwindet hier die ehemalige Gärtnerei Lukas Stück für Stück. Doch das wird nicht einfach gemacht, um das Gelände zu beräumen. Die Stadt Radebeul hat hier Großes vor.

Hier soll nicht mehr und nicht weniger als der neue Knoten der Stadt Radebeul auf die geplante Elbtalstraße S48 entstehen. Dafür hat die Stadt die nötigen Grundstücke erworben. Das waren zwei. Von den ehemaligen Gärtnereibesitzern wurden rund 11000 Quadratmeter für rund 290000 Euro erworben. Dazu kamen noch einmal 5000 Quadratmeter, die zum Preis von 86000 Euro von einem anderen Eigentümer erworben wurden, der diese Flächen bisher an die Gärtnerfamilie verpachtet hatte. „Das ging alles streng nach Verkehrswert und den Bodenrichtwerten“, sagt Radebeuls Bauamtschef Jörg Müller.

Turbulenzen in der Planung

Gerade bei der großen Fläche wäre vertraglich vereinbart, dass diese noch beräumt werden muss, was derzeit passiere. So klar sich allerdings schon die Baufreiheit in diesem Gebiet abzeichnet, so unklar ist, wie es weitergeht. Denn in Sachen Elbtalstraße ist Straßenbauamtschef Holger Wohsmann keine Terminprognose mehr zu entlocken. Der Behördenchef ist vorsichtig geworden. Denn allzu oft musste die Behörde in den letzten Jahren Fertigstellungstermine und Spatenstiche nach hinten verlegen. Und so ist es auch hier. Denn die „Schiffsmühle“ wie der Vorgang in den Bauämtern der Städte Coswig und Radebeul kurz heißt, bringt auch wieder Turbulenzen in die Planung. Geplant war sie in der jetzt von Radebeul gewünschten Form nämlich nicht. Ursprünglich sollte hier nur die unselige Situation der dauergeschlossenen Schranken gelöst werden. Erst in diesem Jahr kam Radebeul mit der Idee, hier die Meißner Straße und die Liststraße auf die neue Elbtalstraße einzubinden. In Coswig sieht man das mit sehr gemischten Gefühlen. Im Rathaus heißt es: Wir stimmen uns ab. Doch intern befürchtet man, dass damit der gesamte Bauablauf des Abschnittes 2.1 ins Wanken kommt. Bauamtschef Wohsmann hatte hier Horrorszenarien von bis zu fünf Jahren Verzug bei möglicher Totaleinstellung des Projekts in ferner Zukunft an die Wand gemalt. Entsprechend heißt es jetzt auch im Radebeuler Bauamt vorsichtig: Die Beräumung ist demnächst abgeschlossen. Aber das weitere Vorgehen gestaltet sich sehr offen.Torsten Oelsner