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Schlange stehen für Baugrundstücke

Im neuen Wohnstandort an der Richard-Wagner-Straße in Radeberg waren die meisten Flächen schnell vergeben. An anderer Stelle werden jetzt neue erschlossen.

Von Thomas Drendel
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© Symbolbild: dpa

Radeberg. Dass die Nachfrage nach Baugrundstücken groß ist, ist bekannt. Dass sie so enorm ist, hätte selbst Sven Lauter, Chef der Radeberger Wohnbau, nicht vermutet. Am Tag, als Reservierungen für die Grundstücke am neuen Eigenheimstandort an der Richard-Wagner-Straße angenommen wurden, bildete sich eine Schlange vor dem Verwaltungsgebäude der Wohnbau. „Die Ersten standen schon morgens um fünf Uhr, um sich für eine bestimmte Fläche vormerken zu lassen“, sagt er. Die meisten Areale waren dann auch binnen kurzer Zeit weg. „Zuletzt gab es noch zwei Grundstücke. Es handelte sich um das größte an dem Standort und damit um das teuerste und um ein Grundstück, das an eine Gewerbefläche grenzte. Aber auch zu diesen sind wir mit Interessenten in Verhandlung, sie sind also praktisch auch vergeben“, sagt Sven Lauter.

Nach seinem Eindruck waren es vor allem Dresdner, die sich für die Flächen interessierten. „In der Landeshauptstadt ist der Markt offenbar leer gefegt. Käufer weichen zunehmend ins Umland aus.“ Dabei war der Preis mit 235 Euro pro Quadratmeter in Radeberg kein Schnäppchen. Häuslebauer mussten für ein 750 Quadratmeter großes Grundstück knapp 180 000 Euro auf den Tisch legen. Der Preis hat sich laut dem Wohnbau-Chef aus den Erschließungskosten zusammengesetzt. Außerdem orientierte er sich an früheren Grundstücksverkäufen der Wohnbau Radeberg, also am Markt.

Dafür bekamen die Käufer aber auch ein komplett erschlossenes Areal mit Glasfaserkabel, Trinkwasser, Abwasserkanälen, Gas sowie elektrischem Strom. Allerdings muss dann noch das Eigenheim draufgestellt werden. Knapp 1,7 Millionen Euro kostete die Erschließung. Die insgesamt 22 Grundstücke haben eine Größe zwischen 470 und 1.100 Quadratmetern. Die Durchschnittsgröße liegt bei 620 Quadratmetern. Später sollen in einem zweiten Bauabschnitt eine ähnliche Anzahl an Wohnbauflächen erschlossen werden. Wann das geschehen wird, ist noch unklar.

Inzwischen sind die Vorarbeiten an der Richard-Wagner-Straße/Ecke Pillnitzer Straße abgeschlossen. Die Anwohnerstraße ist asphaltiert, Laternen stehen, und die Leitungen sind verlegt. „Jetzt findet noch die Abnahme statt, dann werden die Grundstücke noch genau vermessen. Anschließend können die Kaufverträge unterschrieben und der Kauf ins Grundbuch eingetragen werden.“ Wenn das erledigt ist, können die neuen Eigentümer mit dem Hausbau beginnen. Wer hier leer ausgegangen ist, könnte am Standort Am Sandberg Erfolg haben. Hier an der Christoph-Seydel-Straße beginnen jetzt die Erschließungsarbeiten. Auch hier werden Straßen angelegt und Leitungen für Wasser, Strom und Gas verlegt.

„Wir werden 55 Baugrundstücke anlegen. Sie sind wie die Flächen an der Wagnerstraße vollständig erschlossen.“ Diese Arbeiten sollen im Frühjahr 2020 abgeschlossen sein, dann werden die Areale angeboten. Der Grund für die Erweiterung ist freilich die große Nachfrage nach Eigenheimflächen, aber auch ein vergleichsweise geringes Interesse an Gewerbeflächen. Das Wohngebiet Am Sandberg war zunächst als sogenanntes innerstädtisches Mischgebiet von Wohnen und Gewerbe ausgewiesen. Dann wurde es in ein urbanes Mischgebiet umgewandelt, in dem der Anteil des Gewerbes niedriger ausfällt. „Somit konnten wir den Gewerbeanteil zurückfahren und die Fläche für die Wohnbebauung nutzen.“