Von Werner Peters

Tauschas Bürgermeister Christian Creutz hat auf der AZV-Verbandsversammlung eine schwere Schlappe einstecken müssen. Dabei kamen bisher öffentlich nicht bekannte Details zum Streit um den Abwasseranschluss des Naherholungszentrums Brettmühlenteich Zschorna (NEZ) zur Sprache. Bekanntlich hatte sich die Gemeinde über Jahre hinweg geweigert, das NEZ an einen seit 1996 anliegenden Abwasserkanal anzubinden. Erst nachdem 6000Euro Zwangsgeld verhängt waren, bewegte sich Tauscha. Ende 2010 wurde ein Ingenieurbüro um eine Kostenschätzung gebeten. Dessen Berechnungen zufolge würde die günstigste Variante einschließlich Planung knapp 100000 Euro kosten.

Summe wieder gestrichen

Das Zwangsgeld und wohl auch einen guten Teil des Planerhonorars hätte sich die finanzschwache Gemeinde sparen können. Wie kürzlich im Tauschaer Gemeinderat behauptete Creutz nun im Verband, dass es im AZV bezüglich des NEZ einen Sinneswandel gegeben hat und dieser, entgegen allen bisherigen Vorstellungen, dort ein Pumpwerk bauen wird. Mit der Folge, dass die Kanalarbeiten für die Gemeinde wesentlich billiger ausfallen als bisher von dieser angenommen (SZ berichtete). Was im Umkehrschluss quasi bedeutet: Hätte der Verband eher eingelenkt, hätte es den Streit nicht gegeben.

Das wiederum wollte die Verbandsvorsitzende Margot Fehrmann nicht unkommentiert im Raum stehen lassen. Prompt folgte die Retourkutsche. „Es gibt keinen Sinneswandel, das Angebot gibt es schon lange, seit mindestens 2005“, so Fehrmann. Creutz strapazierte in der Vergangenheit die Geduld des Verbandes bis zum Äußersten: Der AZV plante für 2012 sogar eine sogenannte Ersatzvornahme. 46000 Euro waren für den zwangsweisen Anschluss des NEZ vorgesehen. Diese Summe wurde aus dem Haushalt gestrichen, weil Tauscha inzwischen einlenkte.