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Schlimmster Schandfleck verschwindet

Cunewalde. Das Gelände der Weberei Hildebrandt liegt seit zehn Jahren brach. Die Gemeinde stellt jetzt die Weichen für die künftige Entwicklung.

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Von Katja Schäfer

Jeder, der ab und zu durch Cunewalde fährt, kennt die Industriebrache Hildebrandt; auch wenn er vielleicht nicht weißt, dass sie so heißt. Dominant thront das ehemalige Webereigebäude an der Hauptstraße gegenüber der Gaststätte „Deutsches Haus“. Aus Richtung Weigsdorf-Köblitz kommend, steuert man direkt darauf zu. Auf der insgesamt mehr als 20 000 Quadratmeter großen Fläche stehen außerdem eine Fabrikantenvilla und ein Wohnhaus – alles schon seit rund zehn Jahren ungenutzt.

Im derzeitigen Zustand stellt das Gelände, das sich aus Flächen an der Hauptstraße 19 und 21 bzw. der Schönberger Straße 2 zusammensetzt, einen Schandfleck im Ortsbild dar. Bürgermeister Thomas Martolock bezeichnet es sogar als „schlimmsten städtebaulichen Punkt im Dorf“. Das soll sich nun ändern. Im vergangenen Jahr hat die Gemeinde die Immobilie gekauft, nach dreijährigen Verhandlungen. Außerdem wurde das Sanierungsgebiet von Cunewalde um genau diese Brachfläche erweitert. Momentan ist noch nicht entschieden, wie die Zukunft des Geländes aussieht. Ein vom Bürgermeister erstelltes Grobkonzept nennt drei Varianten: Wenn es keine Förderung gibt, soll auf dem Gelände nur eine gewisse Grundordnung hergestellt werden, wobei es jedoch eine Brache bleibt. Fließen zumindest ein paar Fördermittel, könnten die Gebäude abgerissen und eine „grüne Wiese“ geschaffen werden. Bei hoher Förderung sind „eine Aufwertung des Areals und die Weiternutzung von Teilen der historischen Bausubstanz – durch Dritte als Mieter bzw. Käufer oder kommunal“ – das Ziel. Thomas Martolock lässt keinen Zweifel daran, dass ihm Letzteres am liebsten wäre. „Wenn das Förderkonzept trägt, schreit eine eigene Nachnutzung regelrecht zum Himmel“, betont er und stellt in Aussicht, dass jetzt der „Fahrplan für die Zeit bis 2007“ erstellt wird. Der Bürgermeister kann sich auch vorstellen, dass das Hauptgebäude eine interessante Aufgabenstellung für einen Architektenwettbewerb wird.

Egal wie die Zukunft der Industriebrache Hildebrandt aussehen wird – gegenwärtig laufen bereits vorbereitende Arbeiten. Beschäftigte einer so genannten 1,50 Euro-Maßnahme räumen auf dem Gelände auf, reißen alte Schuppen und kleinere Nebengebäude weg, die zum Teil schon eingefallen sind.