Von Rolf Ullmann
Landrat Bernd Lange besah sich den Stoffstreifen, der quer über die Kreisstraße vor der Gemeindeverwaltung Klitten gespannt wurde, etwas genauer. Und tatsächlich, der Streifen war zusammengetackert. Also das Stück Stoff hatte mindestens schon eine, wenn nicht gar mehrere Übergaben oder Einweihungen er- und überlebt. Gerhard Schneider, Mitarbeiter des Bauamtes der Gemeinde Klitten, meinte dazu nur: „Ist doch viel besser so, als wenn das Stück Stoff noch jungfräulich wäre. Schließlich haben wir schon einiges neu übergeben. Wir in Klitten sind halt sparsame Leute.“
In der Tat halten sich die Kosten mit 56 000 Euro für den 750 Meter langen Abschnitt der Jahnstraße in der Ortslage Klitten in engen Grenzen. Die Bauarbeiten waren notwendig geworden, weil der vergangene Winter seine Spuren mit erheblichen Verwerfungen an der Straße hinterließ. Umfangreiche Untersuchungen vor Baubeginn bestätigten jedoch, dass die Tragfähigkeit des Unterbaus nicht beeinträchtigt war. So konnte die Sanierung auf die Erneuerung der Decklagen begrenzt werden. Die Wiederauflage des Schwarzdeckenprogrammes auch für das Jahr 2006 erleichterte die Finanzierung dieses Bauvorhabens ungemein. Auch die schnelle und unbürokratische Zusage des Regierungspräsidiums Dresden für eine 75prozentige Förderung habe wesentlich zur Realisierung der Maßnahme noch in diesem Jahr beigetragen, bekräftigt Norbert Krupper, der Bürgermeister der Gemeinde Klitten.
Landrat Bernd Lange hob hervor: „Hier wurde mit begrenzten Mitteln etwas Dauerhaftes geschaffen. Das Problem der Jahnstraße in Klitten konnte kostengünstig und zugleich wirksam gelöst werden.“
Die Seer Firma STB erhielt den Zuschlag zur Realisierung der Baumaßnahme. Zu deren Fertigstellung genügte den Straßenbauern die kurze Zeit von rund drei Wochen. Die Anwohner haben es ihnen gewiss gedankt, denn ihre Belastung hielt sich dadurch in Grenzen. Mit der Rekonstruktion des Abschnittes der Jahnstraße sind in Klitten noch nicht alle Messen in Sachen Ausbau der Infrastruktur gelesen. „Wir beobachten seit einiger Zeit eine deutliche Zunahme des Verkehrs auf der Straße zwischen Klitten und Uhyst, die am Bärwalder See entlang führt. Es ist daher an der Zeit, über einen Radweg als Zufahrt zum See nachzudenken,“ erläutert Werner Genau. Erste Gespräche des Zweckverbandes Bärwalder See und der LMBV seien dabei sehr erfolgversprechend verlaufen. Nun gelte es, an die Planung des Radweges als Grundlage für dessen Finanzierung zu denken. 2007 oder 2008 könnte dann der Radweg als Verbindung zwischen Klitten und dem Seeufer gebaut werden, wenn es gelungen sei, diverse Fördertöpfe anzuzapfen, so Werner Genau.
Norbert Krupper macht auf ein dringendes Problem in der Gemeinde aufmerksam, das es möglichst bald zu lösen gilt. „Wir mussten die Sporthalle im Ort seitens der Gemeinde aus Sicherheitsgründen sperren. Denn die Tragfähigkeit der Decke war nicht mehr gewährleistet.“
Nun ist der Gemeinderat Klitten auf der Suche nach einem oder mehreren Sponsoren, die die notwendigen Reparaturarbeiten finanzieren, so Norbert Krupper.