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Schneller von Pirna zur A4

Die Verbindung von der A17 zur A4 wird ab Sommer bis Wünschendorf ausgebaut und verlegt. Lang ist der Abschnitt nicht – aber teuer.

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Von Thomas Möckel

Wer von der A17 kommend über die Sachsenbrücke und die Staatsstraße 177 weiter in Richtung A4 will, dem offenbart sich bald ein Engpass: An der Abfahrt Graupa endet die vierspurige Trasse, auf nur zwei Spuren rollt der Verkehr weiter nach Norden. Besonders schlimm wird es in Bonnewitz. Die S177 schlängelt sich als schmale Pflasterstraße durch den Ort, über die unzählige Autos und Lkws rumpeln. Die Zustände sollen nun bald vorbei sein. Mitte des Jahres soll der Bau der neuen S177 zunächst bis Wünschendorf beginnen. Durchgängig ist die Trasse dann aber längst noch nicht.

Auf welchem Abschnitt wird die neue S177 weitergebaut?

Aus Richtung A17 gesehen ist die S177 bis zur Abfahrt Graupa fertig. Dort schließt sich jetzt der rund fünf Kilometer lange Neubau an, der zunächst bis zum Ortseingang Wünschendorf geht. Auf dem ersten, rund 2,5 Kilometer langen Teilstück von Pirna aus gesehen geht es erst einmal auf der alten S177 entlang. „Dort verbreitern wir die vorhandene Trasse“, sagt Klaus-Peter Lechler, Leiter der Niederlassung Meißen des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr. Ab dem Ortseingang Bonnewitz führt die Straße dann östlich um den Ort herum und endet vorerst am Ortseingang Wünschendorf nahe der bisherigen Straße.

Wann beginnen die Arbeiten an der neuen Trasse?

Die Straßenbaubehörde erwartet täglich den Beschluss der Landesdirektion Dresden, der das Baurecht schafft. Nachdem dann das Projekt veröffentlicht und die Aufträge ausgeschrieben sind, rechnet Lechler Ende Juli oder Anfang August mit dem Baustart. Bis dahin wird das Vorhaben aber schon vorbereitet. Bis Ende Februar soll das Baufeld frei gemacht werden. Bäume werden jetzt schon gefällt, um die Arbeiten vor der im Frühjahr beginnenden Vegetations- und Vogelbrutphase abzuschließen.

Wie wird der neue Abschnitt der Straße aussehen?

Entlang der bisherigen Straße von der Abfahrt Graupa bis zum Ortseingang Bonnewitz wird laut Lechler die vorhandene Straße um eine auf dann insgesamt drei Fahrspuren erweitert. Kurz vor Bonnewitz errichten die Bauleute eine neue Anschlussstelle, danach geht die S177 dreispurig auf neuer Trasse weiter. Lediglich am Anstieg nach Wünschendorf gibt es kurzzeitig vier Spuren. Bei den drei Spuren ist die mittlere Spur fest markiert mal in die eine, mal in die andere Richtung freigegeben. So gibt es in regelmäßigen Abständen Möglichkeiten, andere zu überholen. Geplant sind zudem mehrere Brücken, die längste mit 206 Metern führt über den Bonnewitzer Grund. Die muss aufwendig von zwei Seiten aus gebaut werden, weil die Bauleute aus Naturschutzgründen den Talgrund nicht betreten dürfen. Auch wird es an der Trasse eine Unterführung für den Wildwechsel geben. Am Ortseingang Wünschendorf entsteht ebenfalls eine neue Anschlussstelle.

Was kostet der Bau, und wie lange dauert er?

Der Bau der rund fünf Kilometer langen Piste kostet laut Lechler etwa 38,2 Millionen Euro. Kostentreiber ist die Brücke über den Bonnewitzer Grund: Sie ist etwa dreimal so teuer wie ein gleich langer normaler Streckenabschnitt. Für das Vorhaben ist eine Bauzeit von rund zwei Jahren vorgesehen.

Wie geht es anschließend mit der S177 weiter?

Außer dem Abschnitt in Pirna ist derzeit nur das Teilstück von Großerkmannsdorf bis hinters Krankenhaus Radeberg der neuen S177 fertig. Die Umfahrungen Wünschendorf und Eschdorf sind derzeit im sogenannten Planfeststellungsverfahren. Ab November werden Behörden und Ämter angehört, die der Straßenbau tangiert. Das Baurecht ist nicht vor 2013 zu erwarten. Gleiches gilt für den Abschnitt Radeberg–A4, auch hier läuft das Planfeststellungsverfahren. Für das Teilstück ab Eschdorf über Rossendorf und die B6 bis Großerkmannsdorf gibt es bislang allerdings kein solches Verfahren.