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Schnelles Internet kommt noch nicht

Einen Ausbau für schnelles Internet in der Region Großenhain ist in diesem Jahr nicht vorgesehen. Diese ernüchternde Antwort erhielt die SZ gestern auf eine Nachfrage bei der Telekom. Als Grund werden die schon erreichten DSL-Anschlüsse angegeben.

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Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Einen Ausbau für schnelles Internet in der Region Großenhain ist in diesem Jahr nicht vorgesehen. Diese ernüchternde Antwort erhielt die SZ gestern auf eine Nachfrage bei der Telekom. Als Grund werden die schon erreichten DSL-Anschlüsse angegeben. (siehe Kasten). Nach Ansicht der Telekom sind die Bürgermeister der Gemeinden nun am Zuge.

Es hakt an den Ausbaukosten

„Sollte dennoch eine Kommune einen stärkeren DSL-Ausbau wünschen, wird auf die Internetseite www.breitbandfuerdeutschland.de hingewiesen“, so Telekom-Sprecher von Wagner. Sogar eine Bürgermeister-Hotline 08008833100 und die Mail-Adresse [email protected] wurden eingerichtet. Den Anfragen folge eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zu den groben Kosten des Ausbaus.

Ganz offensichtlich hakt es aber an dieser Stelle. Denn die Kommunen hören von der Telekom oft nur, wo keine Versorgung möglich ist. Auch die Landkreisverwaltung sieht keinen Anlass zum Handeln. Die Behörde will vielmehr die eigene Datenleitung der Verwaltung mit Geldern aus dem Konjunkturprogramm der Bundesregierung erweitern. Einige Gemeinden versuchen es daher mit einer breiter angelegten, geförderten Initiative.

Rostig, Zschauitz

Eine Grobanalyse für Großenhain ergab, dass insbesondere Zschauitz und Rostig im Vergleich zum Stadtgebiet nur unterdurchschnittlich versorgt sind. Großenhain nimmt für diese Ortsteile die Fördermittel für eine Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse in Anspruch. In einem ersten Schritt erfolgt derzeit eine Analyse mit Bürgerfragebögen durch ein beauftragtes Büro. Bis 16. März sind diese zurückzuschicken. Eine Einwohnerversammlung wird im zweiten oder dritten Quartal Ergebnisse vorstellen.

Schönfeld

Für die Ortsteile Liega und Linz hatte es die Gemeinde mit Funkanbietern versucht, doch diese Alternative hat sich zerschlagen, so Bürgermeister Weigel (DSU). Bis 18. März wartet er nun auf eine Rückantwort der Telekom. Bauliche Voraussetzungen für ein Telekom-Kabel werden in Liega geschaffen. An weiteren Privatanbietern ist man auch interessiert.

Lampertswalde

Für Brockwitz und Adelsdorf ist eine Versorgung über die Telekom in naher Zukunft unmöglich. In Schönborn sind 17 Haushalte noch nicht angeschlossen. Eine Bedarfsanalyse lehnt die Gemeinde ab. DSL via Satellit wurde von der Telekom als Alternative angeboten.

Thiendorf

Auch hier wurde eine Verfügbarkeitsanalyse für die Orte Ponickau, Thiendorf und Welxande an ein Dresdner Büro vergeben. Ein Call Center erledigt derzeit die Erfassung. Für Mai/Juni erwartet Bürgermeister Freund (CDU) die öffentliche Ergebnispräsentation. „Der Druck bei der Telekom hat uns nichts gebracht“, sagt Freund.

Ebersbach

Die Gemeinde hat die Fördermittel bekommen, wartet aber ebenso auf eine Info der Telekom. Was von dort nicht realisiert werde, wird per Analyse vorangebracht.