SZ +
Merken

Schnüffelfreies aus Großröhrsdorf

Sie schießen wie Pilze aus dem Boden – Slips, Bustiers, Boxershorts, BHs und Mieder. Mit Ginsengduft für spirituelle Erfahrungen, mit Aloe Vera angereichert für das geschmeidige Tragegefühl oder mit Vitamin C, damit Mann und Frau gesund bleiben.

Teilen
Folgen

Von Ina Förster

Sie schießen wie Pilze aus dem Boden – Slips, Bustiers, Boxershorts, BHs und Mieder. Mit Ginsengduft für spirituelle Erfahrungen, mit Aloe Vera angereichert für das geschmeidige Tragegefühl oder mit Vitamin C, damit Mann und Frau gesund bleiben. Über das Für und Wider dieser „Wellnessfasern“ lässt sich streiten. Im schönen Rödertal bei der Thieme Atisawäsche GmbH aber tüftelte man in den letzten Monaten an etwas, das auf keinen Fall riechen darf – anziehendes Untendrunter aus der Hygienefaser Trevira Bioactive!

Das Ganze funktioniert eigentlich ganz einfach, hat man es erst mal erfunden: Durch Silberionen auf keramischen Trägern, die in der Faser fixiert sind, werden die Bakterien sozusagen angegriffen. Trifft also ein Schweißtropfen auf die Unterwäsche, werden die kleinen Ionen sofort aktiv und lassen die Bakterien absterben. Nichts müffelt mehr.

„Wir sprechen hier von Fasern im Nanobereich, über unvorstellbar kleine Größen“, erzählt Juniorchef Andreas Thieme, maßgeblich für die Entwicklung der neuen Unterwäsche-Linie verantwortlich. Die Faser Trevira Bioactive stammt von einem der großen Stofflieferanten der Großröhrsdorfer Firma. „Wir sind die ersten Verarbeiter deutschlandweit“, verkündet Thieme stolz. Dafür wählten die hauseigenen Designer übrigens moderne und fröhliche Farbkombinationen aus. Schließlich soll man Slip und Co. vor allem im Freizeit- und Sportbereich tragen.

Auf der Wäschemesse „Body Look“ in Leipzig wurde die neue Errungenschaft erstmals vorgestellt. Die Resonanz vom kritischen Fachpublikum war durchweg positiv. „Wir haben uns dort neben vielen großen Topmarken wie Calida oder Falke präsentiert. Und waren stolz, von diesen bemerkt zu werden“, sagt Andreas Thieme.

Die 56 Mitarbeiter im Stammhaus in Großröhrsdorf sprechen für eine gute Auftragslage. Etwa 4 000 Teile verlassen täglich das Haus im Rödertal. Im Ausland unterhält die Firma außerdem mehrere Produktionsstätten.

Wie der Anti-Mief-Schlüpfer einschlagen wird, weiß noch keiner genau. Nur eins ist Fakt: Der Wunsch, was Neues auszuprobieren, ist im Osten eindeutig größer. Na dann …