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Schönborner Verein noch immer ohne Domizil

Seit einem Jahr kämpft „Ein Plan“ um Räume. Jetzt gibt es einen Lichtblick.

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Von Thomas Drendel

Gesine Franke ist nicht zu beneiden. Seit mehr als einem Jahr kämpft die Vorsitzende des Schönborner Vereins „Ein Plan“ um Räume. Bis heute hat er keine. Jetzt kommt endlich Bewegung in die Sache. Vor einigen Monaten war dem Verein die ehemalige Unterkunft der Bibliothek in Schönborn angeboten worden. „Wir haben sie uns angesehen und obwohl die Räume für unsere Zwecke etwas klein sind, auch zugesagt“, sagt Gesine Franke. Doch dann herrschte erst mal Funkstille. „Jetzt, nach mehreren Monaten, ist uns endlich ein Entwurf für einen Mietvertrag zugesandt worden“, sagt die Vereinschefin. Doch die Mitglieder von „Ein Plan“ sind nicht rundherum zufrieden. „Laut einer Klausel sollen wir nach 19 Uhr beispielsweise nicht mehr draußen grillen dürfen. Damit sind wir nicht einverstanden.“ Außerdem ist laut dem Angebot eine Miete vorgesehen. „Nach dem Eingemeindungsvertrag wird Vereinen im Ort jedoch ein kostenloses Nutzungsrecht ihrer Räume eingeräumt. Wir bestehen darauf, dass das auch uns gewährt wird. Dabei werden wir vorm Ortschaftsrat unterstützt.“ Die anfallenden Nebenkosten wie Heizung und Strom würde der Verein selber tragen. „Wir haben jetzt unsere Vorstellungen der Stadt unterbreitet. Bis jetzt liegt uns noch keine Antwort vor“, sagt Gesine Franke.

Aufgrund der geringen Größe der Räume hat sich der Verein schon von ursprünglichen Ideen verabschiedet. „Einen Jugendclub wird es dort nicht geben. Es wird eher ein Treff. Wir werden hier die Vereinssachen unterstellen. Vielleicht können wir einen Kicker-Tisch aufbauen und eventuell eine Tischtennisplatte, mehr nicht“, sagt sie. Ursprünglich hatte der Verein große Pläne: Zuerst wollte der Verein die Kellerräume im Bürgerhaus nutzen und dort unter anderem eine Fahrradwerkstatt einrichten. Das scheiterte jedoch an feuchten Wänden. Eine Sanierung wäre teuer geworden. Auch die Möglichkeit, ins Dachgeschoss des Bürgerhauses zu ziehen, ließ sich nicht umsetzen: Eine Fluchttreppe fehlte. Auch die nächste Idee scheiterte. Der Verein wollte am Bürgerhaus einen Bibliotheksanhänger aufstellen. Doch hier fehlten ausreichende Sanitäranlagen. Der letzte Vorschlag der Vereinsmitglieder, einen Wohnwagen am unteren Löschteich zumindest für die Sommermonate aufzustellen, schlug fehl. Auch hier waren fehlende sanitäre Einrichtungen der Grund. Außerdem hätte der Teich erst mit einem Geländer gesichert werden müssen. „Jetzt hoffen wir, dass es endlich mit einem Mietvertrag klappt“, sagt die Vereinschefin. Trotz dieser Widrigkeiten stellen die Mitglieder von „Ein Plan“ in diesem Jahr einiges auf die Beine. „Momentan sind wir gerade dabei, Tanzunterricht für Kinder ins Leben rufen. Die ersten Stunden haben bereits mit guter Resonanz stattgefunden.“ Jeden Dienstag kommen im Bürgerhaus Schönborn Kinder zusammen und üben Kreistänze und Choreografien ein. „Beginn ist immer um 16 Uhr. Wer will, kann mitmachen“, sagt Gesine Franke. Am 25. Mai steigt am Bürgerhaus an der Seifersdorfer Straße das jährliche Vereinsfest. „Besonders draußen wird es jede Menge Spiele geben.“ Zwei Bands sind bereits gebucht. Außerdem sollen in diesem Jahr noch ein großes Herbstbasteln stattfinden und im Dezember ein Adventskalender öffnen. Das sind dann 24 kleine Veranstaltungen wie Märchenlesung oder Liedersingen geplant.