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Schöne Bescherung für die Verbraucher

Den Sachsen steht ein gepfeffertes Weihnachtsfest bevor. Gänsebraten, Karpfenund Tannenbäume sind teurer als im Vorjahr.

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Von Christiane Raatz

Weihnachten steht vor der Tür und damit allerlei Überraschungen. Letztere fallen in diesem Jahr für die Verbraucher allerdings wenig erfreulich aus. Die Sachsen müssen zum Weihnachtsfest so tief in die Tasche greifen wie nie zuvor. Vor allem für das festliche Menü sind die Preise geradezu explodiert.

Allen voran der Gänsebraten: Die Verbraucher sollten pro Kilogramm Gans mit Mehrkosten bis zu 80 Cent rechnen, schätzt Lorenz Eskildsen vom größten Geflügelhof Sachsens in Wermsdorf. Vor allem die gestiegenen Preise für das Futter macht den Züchtern zu schaffen. Zudem sind die Auswirkungen der Vogelgrippe deutlich zu spüren: In diesem Jahr gibt es weniger Federvieh, auch das treibt die Preise in die Höhe.

Wer zum Weihnachtsmahl deshalb auf Karpfen blau umsteigen will, wird aber enttäuscht: Auch der Fisch in Sachsen ist teurer geworden, laut Landesfischereiverband um 30 Cent auf 4,50 bis fünf Euro pro Kilo. Der Preisanstieg wird vor allem mit den gestiegenen Kosten für das Futtergetreide begründet.

Selbst vor dem Stollen macht die Teuerung nicht halt. Rund zehn Euro kostet das Kilo Dresdner Striezel in diesem Jahr, sagt Wolfgang Hesse vom Schutzverband Dresdner Stollen. Damit ist das Gebäck rund ein Euro teurer als im Vorjahr. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Butter als wichtigster Rohstoff ist seit 2006 nahezu doppelt so teuer geworden.

Der Preis für die Pulsnitzer Pfefferkuchen bleibt dagegen noch stabil. Das freut zwar die Verbraucher, die Pfefferkuchenbäcker aber schauen in die Röhre: „Wir haben unsere Preislisten bereits im März ausgegeben“, sagt Lutz Tenne von der Innung der Pfefferküchler. Die Teuerung für Mehl, Zucker und Butter kam danach. Für viele Pfefferkuchenbäcker wird diese Saison so zum Verlustgeschäft.

Laut Sachsenforst ist auch für die Weihnachtsbäume mit einem Preisanstieg zu rechnen. Zwischen 14 Euro und 35 Euro sind für Fichte, Kiefer oder Nordmanntanne fällig. Für importierte Bäume sollen die Preise sogar um bis zu dreißig Prozent steigen. Die Weihnachtsbäume wollen natürlich beleuchtet sein, nicht zu vergessen also die aktuellen Strompreise. So manch einer steigt dann vielleicht wieder auf echte Kerzen um. Aber auch die werden zu Weihnachten teurer, Experten schätzen um bis zu 15 Prozent. Dann bleibt in diesem Jahr wohl weniger für Geschenke übrig: Schöne Bescherung!