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Schöne Geste in schwierigen Zeiten

Das Sebnitzer Hotel Brückenschänke macht in Corona-Zeiten sich und anderen Mut. Die Hoffnung, dass die Politik zu ihren Zusagen steht, ist auch dort groß.

Von Anja Weber
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Das Hotel Brückenschänke in Sebnitz zeigt Flagge.
Das Hotel Brückenschänke in Sebnitz zeigt Flagge. © Steffen Unger

Die aufmunternde Dekoration in Corona-Zeiten in Sebnitz am Kreisverkehr Schandauer Straße ist nicht zu übersehen. "Bis bald und bleibt gesund" steht auf einer Fahne, daneben Flaggen von Deutschland und Sachsen. Eine schöne Geste in schwierigen Zeiten, die sich Hotelchefin Barbara Motz mit ihrem Mann Andreas ausgedacht haben. Eine Geste die den Vorbeifahrenden Mut machen soll. Aber nicht nur. "Wir haben auch uns selbst damit Mut machen wollen. Schließlich werden wir beide 60 Jahre jung. Da kann man solche Verwerfungen gar nicht mehr gebrauchen", sagt Barbara Motz. Sie wie auch andere Gaststätten und Hotels mussten schließen.

Seit der Wende haben sie wie auch viele andere Mittelständler viel investiert. Große Rücklagen habe man da nicht aufbauen können. Da kommt nun die Sorge durch eine solche Katastrophe. Aber man habe Vertrauen in Sachsens Regierung, auch wegen der klaren Wort zur Verhinderung von Insolvenzen und Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus fühle man sich durch die Dehoga gut informiert und die Mutmacher-Mails die die  Nationalparkverwaltung an ihre Partner verschickt, kämen gut an, 

Darüber hinaus haben sich die meisten Gäste entschieden, nicht komplett zu stornieren. Sie lassen die Anzahlungen als Guthaben für einen späteren Urlaub stehen. Auch das gibt den beiden Geschäftsleuten Mut für ein danach. Große Sorge bereitet ihnen wie auch anderen Gastronomen in der Sächsischen Schweiz dagegen die aktuelle Arbeitskräftesituation. Die meisten haben ihre Mitstreiter zum 1. April wieder eingestellt, um zu Ostern durchstarten zu können. "Diese Arbeitsverträge wurden schon oft im Winter oder noch 2019 geschlossen. Sie sind auch vor Beginn des Arbeitsverhältnisses nicht kündbar", sagt Barbara Motz. Noch sind es Gerüchte. Aber möglicherweise soll es für diese Arbeitnehmer kein Kurzarbeitergeld geben.

Sorgen, die nicht nur die Inhaber der Brückenschänke in Sebnitz derzeit umtreiben. Wenn man jetzt ein mühsam zusammengestelltes Team wieder verliere, sei die Saison gelaufen. Aber man wolle den Kopf nicht in den Sand stecken und habe Vertrauen. "Wir leben glücklicherweise in einem Land, das sich durch Organisation, Sicherheit und Sorge um den einzelnen Bürger auszeichnet. Und da kann man dieses Land auch mal durch Beflaggung hochleben lassen", sagt die Gastwirtin. 

In der Brückenschänke wird die Zeit jetzt genutzt, um alles tipptopp auf Vordermann zu bringen. In neue Ausstattung habe man bereits vor Corona investiert. Man arbeite also fleißig für die Zeit danach. Und sie gibt neben den Flaggen auch noch einige aufmunternde Worte mit auf den Weg. "In der Hoffnung, dass noch viele andere Flagge zeigen, die Politik zu ihren Zusagen steht, wünschen wir uns allen Gesundheit und Durchhaltevermögen."

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