Von Jörg Mosch
Temperatur, Druck, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit und Regenmenge – das sind nur einige der meteorologischen Daten, die seit dem Sommer zu jeder vollen Stunde an der Kupferberg-Mittelschule aufgezeichnet werden. Die Wetterüberwachung ist Aufgabe der Arbeitsgemeinschaft Wetter und Klima, einem der Ganztagsangebote der Schule. Insgesamt neun Mädchen und Jungen zählen zu den Wetterfröschen vom Kupferberg. Und dank der Wohnungsgenossenschaft Großenhain und Umgebung haben sie sogar eine moderne elektronische Wetterstation. Die ist mit einem Computer verbunden und erledigt die Datenerfassung automatisch. Für das Auswerten, die Zusammenstellung von Tages-, Monats- und Jahresdiagrammen, ist allerdings die Kreativität der Schüler gefragt.
„Historische“ Wurzeln
Die Wetterbeobachtung an der Kupferbergschule hat bereits Tradition. Als in den 90-er Jahren das Wetterhäuschen auf der Freifläche nördlich der Schule aufgestellt wurde, war es der damalige Schüler Peter Brettschneider, der jeden Tag um 12 Uhr die Instrumente ablas. Peter hat die Schule längst verlassen, aber sein Vater und sein Großvater führen die Messungen für Großenhain weiter – allerdings nicht an der Schulstation, sondern zu Hause.
Als sich die jungen Meteorologen am 12. Mai dieses Jahres, dem Tag der offenen Tür, präsentierten, wurde Thomas Schippmann auf sie aufmerksam. Er ist Vorstand der Wohnungsgenossenschaft und hatte kurz zuvor eine elektronische Wetterstation gekauft, um damit Daten für den Großenhainer Raum zu erfassen. Einer spontanen Idee folgend, vermachte er die Station der Schule, verbunden mit der Bitte, ihm die Messergebnisse zukommen zu lassen. „Die Kinder lernen dabei eine Menge über das Wetter und werden zu Zuverlässigkeit erzogen“, sagt er.
Das findet auch die Geografie-Lehrerin Marlies Stoll, die die Arbeitsgemeinschaft betreut. Sie hat dafür gesorgt, dass die Sensoren der Wetterstation im Freien nahe der Empfangsstation installiert wurden und leitet die Schüler beim Auswerten der Daten an. Mit Johannes Fiolka und Sebastian Mösbauer hat sie dabei nicht viel Arbeit. Beide gehen in die Klasse 9b und sind zusammen mit Philipp Jakob der harte Kern der jungen Meteorologen.
Für die Zukunft haben sie sich vorgenommen, die Wetterdaten nicht nur auf der Festplatte des Computers zu speichern, sondern allen zugänglich zu machen. An eine große Anzeigetafel im Schul-Treppenhaus ist gedacht. Vielleicht findet sich ja ein Sponsor, der den Schülern hilft, so etwas zu bauen. Fürs erste würde es aber auch ein richtig großer Glasbilderrahmen tun. Auf dem könnten die aktuellen Werte angeschrieben werden.