Von Bernhard Donke
Nachwuchssorgen haben wir auch, aber wir tun schon aktiv etwas dagegen, dass sich die Reihen der Ortswehren in Vierkirchen immer wieder schließen“, sagt Marko Kosan. Seit 1994 gehört der gelernte Automechaniker der Freiwilligen Feuerwehr Arnsdorf/Hilbersdorf an. 1999, als die Jugendfeuerwehr Vierkirchen gegründet wurde, ist er als Jugendfeuerwehrwart deren Leiter.
Personelle Verstärkung geholt
Damit die ganze Last der Ausbildung und Nachwuchswerbung nicht allein auf den Schultern des dreifachen Vater lastet, holte sich dieser mit Annett Lindner und Sven Weigel zwei weitere aktive Feuerwehrkameraden mit ins Boot.
Alle drei gehen einer beruflichen Arbeit nach und das teilweise gar im Schichtsystem. Sie haben zu Hause eine Familie mit Kindern, sind aber trotzdem ganz engagiert bei der Sache, um junge Menschen für den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst zu gewinnen. Die Quote der Jugendlichen, die später in den Ortswehren aktiven Dienst leisten, liegt bei 50 Prozent. „Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein großer Teil der Jugendlichen, die nach ihrer Schulzeit wegen einer Lehrstelle oder später auch Arbeitsstelle die Region verlassen, so auch für die Feuerwehrarbeit verloren gehen“, sagt Marko Kosan. Trotzdem macht die Arbeit allen drei Spaß und sie sehen in ihr auch einen gesellschaftlichen Auftrag.
Ausbildung macht Spaß
Der verheirateten Annett Lindner, die zudem Mutti einer Tochter ist, macht die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Freude. „Außerdem macht es mir Spaß, mein Wissen über die Feuerwehrarbeit an sie weiterzugeben. Das ist ganz entscheidend und dringend notwendig, um Nachwuchs für unsere Ortswehren zu gewinnen. Wir freuen uns über jeden, der einmal bei uns Feuerwehrluft geschnuppert hat und später in einer der drei Wehren seinen aktiven Dienst versieht“, sagt die 30-Jährige. Sie selbst ist seit 2001 in der FFw Arnsdorf/Hilbersdorf Mitglied und seit drei Jahren Ausbilderin in der Jugendfeuerwehr. Dabei nimmt sie jetzt auch den weiteren Weg von Ludwigsdorf in Kauf, wo sie zurzeit mit ihrer Familie wohnt, um zum Gruppennachmittag der Jugendfeuerwehr zu kommen.
Sven Weigel, der Dritte im Bunde der Ausbilder, ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Seit 1996 ist er Mitglied der FFw Arnsdorf/Hilbersdorf und seit 1999 Ausbilder und Mitstreiter von Marko Kosan. „Als ich mich entschied, hier mitzumachen, war ich von der Notwendigkeit der Nachwuchsgewinnung und Ausbildung von jungen Feuerwehrkameraden überzeugt. Heute wie damals bereitet mir die Arbeit mit den jungen Leuten viel Spaß. Besonders dann, wenn wieder einer unserer ehemaligen Jugendfreunde als aktives Mitglied einer Ortswehr aufgenommen wird“, sagt der ebenfalls 30-Jährige über sein Engagement für die Jugendfeuerwehr.
Dass sich alle drei bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit auch ganz auf die Unterstützung ihrer Familien verlassen können und müssen, können sie nur bestätigen: „Deshalb sind wir sehr froh, dass in unseren Familien die Einsicht für unsere Tätigkeit besteht. Dafür können wir ihnen nur dankbar sein.“
Einen finanziellen Ausgleich erhalten sie bis auf die Aufwandsentschädigung für den Jugendfeuerwehrwart keinen. „Unser Lohn ist, dass unsere Arbeit von den Leuten in der Gemeinde anerkannt und gewürdigt wird und wenn einer unserer ausgebildeten Jugendlichen für den aktiven Feuerwehrdienst gewonnen wurde“, sagt Marko Kosan nicht ohne Stolz.
Anerkennung in der Gemeinde
Vierkirchens Bürgermeister und oberster Dienstherr der Freiwilligen Feuerwehr, Andreas Nedo, ist des Lobes voll: „Ich kann ihre ehrenamtliche Arbeit nicht hoch genug einschätzen. Sie sind mit dem Herzen dabei, für unsere drei Ortswehren junge Leute für die Feuerwehrarbeit zu begeistern und auszubilden. Das erfordert unsere ganze Anerkennung und Achtung.“